Ingenieurschule für Gesundheitstechnik in Mistelbach/A
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Am nördlichen Rand der niederösterreichischen Stadt Mistelbach liegt die Ingenieurschule für Gesundheitstechnik HTL. Geplant wurde sie von den Architekten Poppe Prehal aus Steyr, die einen zuvor ausgelobten Wettbewerb für sich entscheiden konnten. Sie schufen einen lang gestreckten Schulbau mit klarem Erscheinungsbild. Mit seinen weit auskragenden Gebäudeteilen und der horizontalen Gliederung ist es ein signifikantes Bauwerk, das sich in Größe und Proportionen dennoch in das Umfeld einfügt.
Gallerie
Das in einem Zeitrahmen von nur 15 Monaten entstandene Gebäude verfügt über eine Bruttogeschossfläche von 2.454 m². Es ist in vorgefertigter Holzelementbauweise errichtet. Horizontale Holzlamellen vor den Fenstern vermitteln ein formal geschlossenes Erscheinungsbild. Neben Glas ist Holz das bestimmende Baumaterial. Auf einem rechteckigen Sockelgeschoss sind unterschiedliche und weit auskragende Kuben angeordnet, die im Obergeschoss durch Glaselemente verbunden sind. Dahinter befinden sich die Pausen- und Aufenthaltsräume. Diese Einschnitte und Nischen sorgen für unterschiedliche Lichtverhältnisse im Gebäudeinneren. Der Eingangs- und Foyerbereich ist über eine großzügige Verglasung von beiden Zugangsseiten einsichtig. Dieser Bereich kann zudem für kleinere Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt werden. Eine frei stehende Treppe verbindet das Foyer mit dem Obergeschoss und den zugeordneten Schulklassen und Lehrerräumen. Die vertikale Verbindung wird über ein Oberlicht über der Haupterschließungstreppe natürlich belichtet.
Ein Schwerpunkt der Planung galt der effektiven Tageslichtnutzung sowie der Schaffung differenzierter In- und Ausblicke. Belichtung und Beschattung sind auf Sommer- und Wintertauglichkeit hin optimiert, um neben den Kriterien der Behaglichkeit auch den der Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit gerecht zu werden. So werden alle Erschließungen mit direktem bzw. indirektem Tageslicht belichtet. Um auch die Klassenräume mit einem möglichst hohen Anteil an natürlichem Licht über den gesamten Jahreszyklus zu versorgen, wurden die Proportionen der Fensterflächen auf bestmögliche Bedingungen angepasst.
Gebäudetechnik
Eine zentrale Lüftungsanlage mit integrierter Wärmerückgewinnung versorgt sämtliche Schulräume
mit Frischluft. Dabei wurde pro Person ein
Mindest-Außenvolumenstrom von 20 m³/h zugrunde gelegt. Um diesen
Frischluftvolumenstrom zu erreichen und dabei möglichst komfortabel
und energiesparend zu arbeiten, wurden Quellluft-Induktionsgeräte
integriert. Die für die Schule gewählten Geräte für
Frischluftversorgung, Wärmeübertragung und Kühlung funktionieren
nach dem Prinzip des „Befüllens eines Raumes mit Frischluft vom
Boden aus, wie ein Wasserbassin“. Bei dieser Technik erfolgt die
relevante Temperierung der Raumluft vor allem und zuerst im
Haupt-Aufenthaltsbereich der Nutzer im Bereich von null bis ca.
zwei Meter Raumhöhe. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei
niedrigen Primärluftwiderständen von z.B. 150 Pa noch relativ hohe
Primärluft-Volumenströme und Induktionsverhältnisse erreicht
werden.
Die Wärmeversorgung erfolgt über die Anbindung an das Fernwärmenetz. Als Wärmeverteiler dient eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung.
Bautafel
Architekten: Poppe Prehal Architekten, Steyr/A
Projektbeteiligte: NÖ Hypo Bauplanungs- und Bauträgergesellschaft, St. Pölten/A (Projektleitung); MAWO Bau-, Handelsgesellschaft, Mistelbach/A (Bauleitung); TAS Bauphysik, Leonding/A (Bauphysik); H+W Ziviltechniker, Alkoven/A (Statik); Energie-Technik Ing. Mario Malli, Vöcklabruck/A (TGA Energiekonzept)
Bauherr: Stadtgemeinde Mistelbach/A
Fertigstellung: Neubau 2006, Erweiterung 2007
Standort: Karl Katschthalerstraße 2, 2130 Mistelbach, Österreich
Bildnachweis: Andreas Buchberger Architekturphotograph, Wien/A
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