_Gebäudetechnik
Luftverteilung und Luftauslässe
Misch- und Verdrängungslüftung
Als letztes Bauteil in einer Zuluftanlage verteilen Luftauslässe die konditionierte Luft in den Raum. Die Luftverteilsysteme können nach dem Turbulenzgrad in Mischlüftung und Verdrängungsströmung unterschieden werden sowie nach dem Ort der Luftzufuhr – Wand, Boden oder Decke. Außerdem gibt es verstellbare und nicht verstellbare Luftauslässe.
Gallerie
Turbulente Mischlüftung
Bei der turbulenten Mischlüftung, auch Verdünnungsströmung genannt,
vermischt sich die in den Raum eintretende Zuluft mit der
höher kontaminierten Raumluft durch Induktion (Mitreißen der Luft).
Durch das intensive Vermischen verdünnt sich die
Partikelkonzentration im Raum. Die Mischlüftung ist die am
häufigsten angewandte Art der Zuluftführung. Die
Ausblasgeschwindikeit beträgt 2 bis 5 m/s. Die Luftauslässe
befinden sich in der Wand oder an der Decke. Verwendet werden
Drallauslässe, Lüftungsgitter mit starren oder
verstellbaren Lamellen, Schlitzauslässe, Düsen,
Tellerventile oder Gitter.
Bei der örtliche Mischlüftung oder Strahllüftung strömt die konditionierte Luft unmittelbar zum Menschen. Verwendet werden Fußbodenauslässe. Eine Sonderform sind Stuhlfußauslässe, die in Vorlesungssälen, Theatern und Konzerthallen zum Einsatz kommen.
Turbulenzarme Verdrängungslüftung/Quelllüftung
Luftauslässe mit einem geringen Turbulenzgrad ermöglichen ein
Zuluftsystem, das als Verdrängungs-,Quell- oder Schichtlüftung
bezeichnet wird. Die Zuluft strömt mit einer möglichst geringen
Luftgeschwindigkeit aus. Die kontaminierte Raumluft wird dadurch
aus dem Aufenthaltsbereich verdrängt. Die Zuluft muss mit einer
Untertemperatur (max. 5K) in Bodennähe eingebracht werden. Bei der
Planung der Quellüftung muss genau auf die Anordnung der
Wärmequellen geachtet werden und auf den nach der Thermik
ausgerichteten Volumenstrom. Die Luftgeschwindigkeit beträgt im
Komfortbereich ab 0,2 m/s, im Industriebereich 0,4 bis 0,8 m/s.
Der zylindrische oder rechteckige Austrittskörper für die Quelllüftung ist meistens mit einem Lochblech verkleidet. Es gibt auch Quelluftauslässe, die direkt in den Baukörper integriert sind, z.B. um Säulen oder als Blumenkasten. In einigen OP-Bereichen von Krankenhäusern (Herzchirurgie) werden vorwiegend TAV-Decken (mit turbulenzarmer Verdrängunsgströmung) eingesetzt. Sie werden über dem Operationsbereich angeordnet.
Abluftdurchlässe
Um den eingeblasenen Zuluftvolumenstrom wieder abzusaugen, werden
Abluftdurchlässe eingesetzt. Diese gibt es mit und ohne
Luftmengeneinstellung. Meistens werden Zuluftdurchlässe
(Lüftungsventil, Lüftungsgitter, Decken- und Bodenluftdurchlass)
verwendet. Ihre Anordnung im Raum ist für die Luftführung von
untergeordneter Bedeutung.
Wetterschutzgitter
Am Kanalausgang für die Außenluft und Fortluftführung sind
Wetterschutzgitter montiert, die vor dem Eindringen von Laub oder
Tieren schützen. Die Gitter besitzen profilierte, wasserabweisende
Lamellen in einem umlaufenden Rahmen zum Einbau in Außenwände.
Teilweise werden Wetterschutzgitter und Jalousieklappen in
Kombination eingesetzt, um zusätzlich die Luftmenge zu
regulieren.
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