Wohnen, Arbeiten, Einkaufen: Campmas in Toulouse
Impulse für ein Quartier der 1960er-Jahre
Das Wohnquartier Saouzelong im südlichen Toulouse entstammt den 1960er-Jahren und ist im Osten vom Canal du Midi und im Westen durch eine wichtige Metroverbindung gefasst. Das urbane Potenzial ist enorm: Auch wenn die Ufer des Kanals nicht vollständig genutzt werden, gibt es bemerkenswerte Grünflächen sowie ein kulturelles Erbe, das derzeit restauriert wird. Aufgrund der nahen Metrostation ist die Gegend an das historische Zentrum der südfranzösischen Metropole gut angebunden.
Gallerie
Wohnungsvielfalt, öffentlich gefördert
In einer ersten Phase zur Revitalisierung des Gebietes realisierten die ortsansässigen Taillandier Architectes Associes (TAA) unter dem Namen Campmas einen langgestreckten Geschosswohnungsbau mit Gewerbeflächen und Büros im Sockelgeschoss sowie eine Reihe kleiner Stadthäuser mit privaten Außenbereichen. Der Wohnungsbau besteht aus vier unterschiedlich hohen Türmen auf einem gemeinsamen Sockel, in dem sich Geschäfte und Erschließungszonen befinden. Die aufgereihten Häuser mit ein und zwei Geschossen sind von der Straße abgerückt. Angestrebt war eine möglichst große Vielfalt der insgesamt 81 Wohneinheiten, um das Quartier bestmöglich zu ergänzen: Dazu gehören 74 Sozialwohnungen, von denen 66 für gemeinschaftliche Wohnformen konzipiert sind.
Gallerie
Gemeinsam nutzbarer Grünraum
Um eine städtische Nutzungsmischung zu erzielen, umfassen die vier- bis sechsgeschossigen Türme auch Gewerbeflächen. Während der Gebäudekomplex nordwestlich an der Avenue Albert Bedouce platziert ist, schirmt die Häuserreihe südwestlich entlang der Rue Jeanne Marvig den Grünraum ab. Mit Fußwegen und üppiger Vegetation, Spiel- und Sportflächen, Fahrradunterständen sowie zahlreichen Sitzgelegenheiten bietet er viele Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung und geselliges Beisammensein.
Soziale und funktionale Überlegungen beeinflussten die Planung, die ein vielfältiges Stadtquartier fördern und die Lebensqualität verbessern soll. Übergeordnetes Ziel ist die Umwandlung der Avenue Albert Bedouce in eine lebendige Promenade zwischen Metro und Kanal, um die Nachbarschaft zu integrieren und den öffentlichen Raum zu bereichern.
Gallerie
Flachdach: Gründachaufbau
Der Flachdachaufbau wird an dieser Stelle für den begrünten
Bereich des Komplexes mit Sozialwohnungen wiedergegeben. Über der
Betondecke liegt zunächst eine robuste, formbeständige
Wärmedämmung, darauf folgen eine Kunststoffabdichtungsbahn sowie
eine Drainageschicht zum Ableiten des Wassers. Darüber liegt ein
Wurzelvlies, auf dem das Substrat aufgebracht ist. Es ist bepflanzt und
mit Schiefersplitt bedeckt. Die in der Regel 30 cm hohe
Substratschüttung erhebt sich im Bereich einzelner Stauden und
Sträucher auf bis zu 50 cm. Eine integrierte Bewässerung versorgt
die Pflanzen. Entlang der Dachkanten sind 40 cm breite Kiesstreifen
ausgeführt. Als umlaufende Absturzsicherung ist ein Geländer an der
Attika
befestigt.
Bautafel
Architektur: TAA – Taillandier Architectes Associés, Toulouse
Projektbeteiligte: Toponymy, Toulouse; Espaces verts Caussat, Daux (Freianlagen); Sigma Acoustique, Rodez (Akustik); Matéos Electricité, Fenouillet (Elektroplanung); DEKRA (Technik und Sicherheit); Autan Solaire, Castanet-Tolosan (Photovoltaik)
Bauherr: CDC Habitat
Fertigstellung: 07/2023
Standort: Avenue Albert Bedouce/Rue Jeanne Marvig, 31400 Toulouse, Frankreich
Bildnachweis: © Roland Halbe
Fachwissen zum Thema
Surftipps
Paul Bauder GmbH & Co. KG | Korntaler Landstraße 63 | 70499 Stuttgart | www.bauder.de