Terrassenhäuser Sommerhalde in Uerkheim
Gleich, aber anders
Noch befindet sich die Terrassensiedlung Sommerhalde in Uerkheim im Wachstum; in der ersten Phase wurden zwischen 2019 und 2021 die ersten 12 von insgesamt 43 geplanten Wohneinheiten fertiggestellt. Am Hang entlang schmiegen sich die terrassierten Häuschen, der vorhandenen Topografie folgend. Obwohl die Bauten typologisch die gleiche Sprache sprechen, konnten Diethelm & Spillmann Architekten mit kleinen gestalterischen Kniffen eine abwechslungsreiche und – mit wuchernden Sträuchern und Wiesen – naturnahe Siedlung umsetzen.
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Herzstück der Anlage ist der Spiel- und Erschließungsweg, der quer zum Hang von Ost nach West zwischen den oberen und unteren Häusern verläuft. Entlang des Hangs führt eine Treppe nach unten, über die die oberen Eigentumswohnungen erschlossen werden können. An der Spielstraße trennt diese sich in zwei Treppen auf, die jeweils rechts und links von den zwei unteren Häusern verlaufen.
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Zwei Gesichter
Die Häuser haben jeweils zwei Ansichten: eine glatte Fassade, in der die Zugänge liegen, und eine sägezahnartig verspringende Seite, wo sich die Schlafzimmer befinden. Während die oberen zwei Bauten mit ihrer glatten Seite zueinander – und zur Treppe – ausgerichtet sind, sind die unteren Bauten gespiegelt und stehen sich mit ihren gezackten Fassaden gegenüber. Durch diese Anordnung bieten die erkerartig auskragenden Schlafzimmerfenster jeweils weite Ausblicke Richtung Tal, während zugleich Einblicke vom belebten Spielweg und von den gegenüberliegenden Wohnungen in die Privaträume verhindert werden.
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Offene Raumzonen mit weitem Ausblick
Mit Ausnahme der nicht tragenden Wände und der Innendämmung – die jeweils mit beschichtetem Glasfasergewebe ausgestattet sind – bestehen die Fassade sowie die übrigen Innenwände und Decken aus Sichtbeton. Polierte Anhydritböden und Lärchenholz in den Fenstern korrespondieren mit dem Grau des Betons und verleihen den Räumen eine warme und wohnliche Anmutung. Das Zentrum der Wohnungen sind die Küchenzeilen, die inselartig frei im Raum stehen. Sie trennen den Eingangsbereich mit Windfang von den privaten Räumen. Diese liegen rückseitig im Hang und sind unmittelbar – ohne Flur – vom Küchenbereich aus erreichbar. Nach Süden Richtung Tal ist der Raum um die Küche herum offen gestaltet; in Zonen aufgeteilt findet sich hier ein Wohn- und ein Essbereich sowie die Terrasse. Diese trennt eine große Holz-Metall-Tür vom Innenraum.
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Bis ins Detail
Die Terrassen sind teilweise überdacht und verfügen jeweils über vorbepflanzte Tröge bzw. Hochbeete. Auf die Landschaftsgestaltung wurde im Projekt großes Augenmerk gelegt. Verantwortlich waren Haag Landschaftsarchitektur, die eine subtile, aber wirkungsvolle Grüngestaltung umsetzten; auch, um die Biodiversität in der Siedlung zu unterstützen. Amphibien und Insekten werden durch die Vegetation angelockt; zudem ist im Gespräch zwischen den Eigentümern, anstelle eines kostenintensiven Grasschnitts Schafe zwischen den Häusern weiden zu lassen.
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Flachdachaufbau
Basis bildet die massive Betondecke mit 2% Gefälle. Darauf liegt eine Blechabdeckung zum Schutz der darauffolgenden 14 cm dicken PUR Dämmung, über der zwei Lagen Abdichtungsbahn aufgebracht sind. Darüber liegt ein druckbelastbares Drän- und Speicherelement, das speziell bei Dachbegrünungen und Verkehrsflächen zum Einsatz kommt. Auf der Seite der Betonbrüstung folgt eine 40 cm Kiesschüttung als Trennung zwischen Brüstung und Substratschicht, auf der die Intensivbegrünung wächst. Im Bereich der Intensivbegrünung sind Sekuranten verankert, die bis hinunter zur Betondecke reichen und ebenfalls mit zwei Lagen abgedichtet sind.
Bautafel
Architektur: Diethelm & Spillmann Architekten, Zürich
Projektbeteiligte: Blättler Architekten, Zürich (Baumanagement); Federer & Partner Bauingenieure, Zürich (Tragwerksplanung); Zehnder & Kälin, Winterthur (Bauphysik); Vorburger, Rohr (Gebäudetechnik); Kurt Lüscher, Aarau (Elektroingenieur); Mosersidler, Zürich (Lichtplanung); Haag Landschaftsarchitektur, Zürich (Landschaftsarchitektur)
Bauherrschaft: Sommerhalde Bau, Uerkheim
Fertigstellung: 1. Bauphase: 2022
Standort: Eihubelweg 2 / Baumattstrasse 12, 4813 Uerkheim
Bildnachweis: Roger Frei (Fotos); Diethelm & Spillmann Architekten, Zürich (Pläne)
Fachwissen zum Thema
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