Levi-Strauss-Oberschule in Berlin
Massiver Blockverband für expressiven Ziegelbau
Aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert stammt der Schulbau aus Backstein, der von Christoph Mäckler Architekten erweitert und um eine Sporthalle ergänzt wurde. Die Schule befindet sich gegenüber einer geschlossenen, einfachen Wohnbebauung, der Neubau aus massivem Ziegelmauerwerk liegt symmetrisch gegliedert zwischen den beiden alten Backsteinbauten und setzt mit seiner expressiven Form einen deutlichen Akzent. Eine lange Ziegelsteinwand verbindet die Schulgebäude mit der Sporthalle, trennt das Gelände von der Straße und gibt dem Stadtraum feste Konturen.
Gallerie
Nicht der Backstein der Nachbargebäude bestimmte die Materialwahl, sondern die Konstruktionsweise sollte dauerhaft und solide sein und dabei ökonomischen und ökologischen Aspekten gerecht werden. So bilden der blau-violette Ziegel und die außergewöhnliche Form auf den ersten Blick einen Kontrast zum Bestand. Filigrane Übergänge zu den Altbauten aus Stahl und Glas betonen diese Eigenständigkeit. Wie eine Skulptur in der Skulptur erscheint der Betonturm für Fahrstuhl und Haupteingang in der Mitte des Gebäudes.
Bei genauerem Hinsehen erkennt man eine sensible Annäherung an die bestehenden Schulgebäude. Der Mauerwerksverband wurde übernommen, ebenso die Ausbildung der Stürze als gemauertes Bogensegment über den Fenstern und die Ausführung der Sohlbänke. Auf den Giebelfassaden der Altbauten ist die Spur eines ehemaligen Anbaus ablesbar, indem die Silhouette als dunkelblaue Putzflächen angelegt wurde. Im Neubau liegen die Eingangshalle, Fachunterrichtsräume sowie die Aula. Durch die Anbindung an die bestehenden Schulbauten konnten die großzügigen Geschosshöhen übernommen werden. Die Turnhalle ist ein Stahlbetonskelettbau hinter dem Eingangsgebäude aus massivem Ziegelmauerwerk. Hier sind Eingangsbereich, Nebenflächen, Nass- und Umkleideräume angeordnet.
Mauerwerk
Es handelt sich um einen klassischen Mauerwerksbau: Die Außenwände
sind massiv im Blockverband aus einer hart gebrannten,
blau-violetten Sortierung in einer Stärke bis zu 50 cm gemauert,
die Fenster liegen tief in den Leibungen. Für die häufig
vorkommenden flachen Winkel, Leibungen und spitzen Ecken wurden
Formsteine hergestellt. Die Fugen sind ausgekratzt, wodurch die
Fassade besonders im Sonnenschein ein lebendiges Spiel von Licht
und Schatten erhält. Fenster und Eingangstüren sind aus
Lärchenholz. Die solide Handwerksarbeit findet ihren Höhepunkt im
großflächig angelegten Ziermauerwerk aus Stromschichten auf der
Fassade der Sporthalle.
Bautafel
Architekten: Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt am Main
Projektbeteiligte: Hochbauamt Treptow-Köpenick (Bauleitung Schule); CSZ Ingenieurconsult, Darmstadt/Berlin (Bauleitung Sporthalle)
Bauherr: Land Berlin
Fertigstellung: 2001
Standort: Glienickerstraße in Berlin-Köpenick
Bildnachweis: Christoph Mäckler, Frankfurt am Main
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