Ferienhaus am Fischteich in Vysocina
Traditionelle Fischerhütten als Vorbild
Gesucht: der passende Ort für ein bescheidenes Ferienhaus in der sanften Hügellandschaft der Böhmisch-Mährischen Höhe. Gefunden: ein kleiner Fischteich, umgeben von Wiesen, Wald und Feldern nahe der tschechischen Gemeinde Vysočina. Inspiriert von traditionellen Fischerhütten, entwarf der Architekt Jiří Weinzettl von Atelier 111 aus Prag am Ufer des kleinen Sees ein Feriendomizil, dessen modulare Silhouette an mehrere Häuschen denken lässt.
Gallerie
Das eigentliche Wohngebäude ist dreiteilig; den oberen Abschluss bilden ebensoviele aufgereihte Satteldächer. Daneben steht eine weitere Hütte als separates Lagerhaus mit Terrasse. Die Größe des Objektes war durch gesetzliche Bestimmungen limitiert: Nicht mehr als 50 Quadratmeter durften überbaut, eine Höhe von fünf Metern nicht überschritten werden. Die beiden seitlichen Einheiten des Wohnhauses, in dessen Zentrum Eingang und Diele, Bad und Küche mit Essplatz untergebracht sind, sind wechselseitig verkürzt. Diese Seitentrakte beinhalten den Wohn- und den Schlafraum. Die Veranda des Nebenhauses dient nicht allein der Entspannung, sondern auch zur Trocknung von Fischernetzen.
So ist das Ferienhaus knapp bemessen und bietet doch Platz für eine Familie. Im Wohnraum ist ein Holzofen; die Kinder übernachten in einer Schlafkoje im offenen Spitzboden über dem Bad. Panoramafenster zu einer oder auch zwei Seiten ermöglichen weiten Ausblick über das Wasser und zum Wald.
Die Hütten sind innen wie außen mit vertikalen Holzleisten
bekleidet. Während die Fassaden und Dächer dunkel lasiert sind, ist
das Holz im Innenraum hell und unbehandelt. Die schmale, ebenfalls
holzbekleidete Eingangstür fügt sich beinahe nahtlos ein.
Bautafel
Architekten: Jiří Weinzettl, Atelier 111, Prag
Projektbeteiligte: Joinery Milan Vlk, Pejškov (Baunternehmen); Jiří Beneš Saw, Lipice (Zimmererarbeiten); Janošík Okna-Dvere, Lačnov (Fenster)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2018
Standort: Vysočina, Tschechische Republik
Bildnachweis: Jakub Skokan / Martin Tůma, Prag