Wohnhaus in Augsburg
Hülle aus Faserzement
Als Holzrahmenbau errichtet ist ein dreigeschossiges Wohnhaus, das sich mit einer bräunlich grauen Fassadenverkleidung respektvoll in den Bestand des Domviertels innerhalb der gewachsenen Augsburger Altstadt einfügt. Die geringe Grundfläche wird durch einen direkten Anschluss des Gebäudes an die Brandwand der Nachbarbebauung gut ausgenutzt.
Gallerie
Das Haus erhält seinen markanten Charakter durch die variierende
rhythmische Fassadengestaltung, eine Vielzahl von Falt-Schiebetüren
und seine durchgehende Umhüllung mit Platten aus Faserzement. Diese
sind von unterschiedlicher Größe und nuancierter Farbigkeit.
Dunkles Braun prägt das Erdgeschoss, nach oben hin werden die
Tafeln heller. Die typisch seidenmatte Oberfläche unterstreicht
diesen Effekt.
Dach
Die Außenbekleidung aus Faserzementtafeln umschließt den
gesamten Bau; Fassade und Dach erscheinen damit wie aus einem Guss.
Die Tafeln sind erhältlich in Maßen von maximal 3.100 x 1.250 mm
und werden auf einer Unterkonstruktion verschraubt. Die vorgehängte
hinterlüftete Fassade ist konstruktiv durch die jeweilige
Auskragung der einzelnen Geschosse um sechs Zentimeter vor
Regenwassereinlauf geschützt. Sie kann vollständig geschlossen oder
über die vielen Falttüren "aufgebrochen" werden.
Eine nach oben ansteigende Anzahl von Öffnungen sowie die
Verglasung der Dachschräge ermöglichen eine großzügige Nutzung von
Tageslicht. Das Wechselspiel der Fassade findet
im ausgebauten Dachgeschoss seinen Abschluss: Hinter einer
verglasten Giebelseite liegt der Wohn- und Rückzugsraum der
dreiköpfigen Familie.
Bautafel
Architekt: Regina Schineis, Augsburg
Projektbeteiligte: Sedlmeyr, Friedberg (Fenster, Fassaden und Innenausbau); Eternit, Heidelberg (Faserzementplatten)
Bauherr: Privat
Fertigstellung: 2007
Standort: Doktorgässchen, Augsburg
Bildnachweis: Eckhart Matthäus, Augsburg