Wohnhaus in Amsterdam-Ijburg
Massivbau aus Kalksandstein mit Douglasienfassade
Wasser zu Land machen, darin sind die Niederländer Spezialisten. Und so trotzten sie seit 2003 dem IJmeer östlich von Amsterdam einiges an Fläche ab und errichteten auf künstlich angelegten Sandinseln den neuen Stadtteil Ijburg. Entlang des Ufers des Grote Rieteilands reihen sich nun dicht gedrängt Häuser, denn die Lage direkt am Wasser ist beliebt. Die in Rotterdam ansässigen Pasel.Kuenzel Architects entwarfen für eines der dortigen Grundstücke ein Wohnhaus für eine vierköpfige Familie.
Gallerie
Das moderne Einfamilienhaus setzt sich aus einem eingeschossigen Wohnsockel und einem darauf gestellten zweigeschossigen Turm zusammen, der die Kinder- und Gästezimmer, Elternschlafzimmer sowie Bäder beherbergt. Über einen straßenseitig gelegenen eingeschnittenen Hof wird das Gebäude erschlossen. Im Erdgeschoss befindet sich der Wohn- und Essbereich mit Küche, der über die komplette 12 Meter breite Front zum Garten, mit Blick auf das Wasser, verglast ist. Bis zu vier Meter breite Schiebetüren zur Terrasse erweitern den Raum nach außen.
Die klare Kubatur des Baukörpers wird durch die
Fassadenverkleidung aus horizontal angeordneten, weißen, sägerauen
Douglasiebohlen in drei verschiedenen Breiten unterstrichen. Einen
Kontrast bilden die großen, schwarz gerahmten Fensterelemente und
Schiebetüren. In den Innenräumen setzt sich die klare Gestaltung
fort: Wände und Decken sind verputzt und weiß gestrichen, der
Estrichboden lediglich beschichtet. Die großen festverglasten
Fenster erhielten eine vierseitig umlaufende Laibungsverkleidung
aus Holz.
Wärmedämmung/Konstruktion
Das dreigeschossige, teilweise unterkellerte Gebäude ist in
Massivbauweise errichtet. Der komplett
vorgefertigte Keller wurde per Schwertransporter auf die Baustelle
gebracht, mit Wasser geflutet und so im Boden der künstlich aus
Sand angelegten Insel versenkt. Zusätzlich wurden die
Balkenfundamente des Hauses mit der Pfahlgründung verankert, um das
Auftreiben des Kellers nach dem Abpumpen des Wassers zu verhindern.
Die 18 cm starke Wanne aus WU-Beton erhielt außenseitig eine 10 cm
starke Perimeterdämmung aus extrudiertem Polystyrol
(XPS) der Wärmeleitfähigkeit 0,035 W/mK.
Die tragende Konstruktion besteht aus 15 cm starken
Kalksandsteinwänden und weit spannenden Filigrandeckenelementen. In
den Elementdecken sind die Haustechnikleitungen und das
Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung integriert. Die mit Holz
verkleideten Außenwände sind mit 14 cm hinterlüfteter Steinwolle
mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK gedämmt. Auf dem
extensiv begrünten Flachdach kommt eine mindestens 22 cm dicke
Gefälledämmung aus XPS zum Einsatz. Die Fußbodenheizung, die sowohl
zum Heizen als auch zum Kühlen des Gebäudes herangezogen wird, ist
im schwimmenden Estrich auf einer Steinwolle-Trittschalldämmung der
Stärke 30 mm, integriert. Die Energieversorgung des Hauses erfolgt
mittels einer Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung.
Bautafel
Architekten: Pasel.Kuenzel Architects, Rotterdam, Berlin, München
Projektbeteiligte: Breed Integrated Design, Den Haag (Tragwerksplanung); Bureau Earth, Utrecht (Energieberatung); Rockwool, Gladbeck (Außenwand- und Trittschalldämmung)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2013
Standort: Grote Rieteilands, Ijburg, Amsterdam
Bildnachweis: Pasel.Kuenzel Architects, Rotterdam, Berlin, München; Marcel van der Burg, Amsterdam
Fachwissen zum Thema
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