Wohn-, Büro- und Geschäftshaus Doninpark in Wien
WDVS auf Mineralwolle-Trägerplatten
Die Donaustadt ist nicht nur Wiens größter Gemeindebezirk, sondern auch einer der heterogensten. Hier grenzen landwirtschaftlich genutzte Flächen und suburbane Strukturen aus Ein- und Mehrfamilienhäusern an dicht bebaute Bürohaus- und Gewerbegebiete. Auch am Standort des neuen Wohn-, Büro- und Geschäftshaus Doninpark im eher großmaßstäblich geprägten Osten des Bezirks treffen unterschiedliche Stadtstrukturen aufeinander – ein Umstand, den das für die Planung verantwortliche Grazer Büro Love Architecture and Urbanism zum Entwurfsmotiv erklärte.
Gallerie
Auf einer Bruttogeschossfläche von etwa 15.000 Quadratmetern vereint das Gebäude einen Supermarkt und ein paar kleiner Ladeneinheiten, Büros, ein Fitness-Center und etwa 60 Wohnungen. Das insgesamt 110 Meter lange Gebäude erstreckt sich entlang der Wagramer Straße, einer der großen Ausfallstraßen Wiens. Dem Bau vorgelagert befindet sich die fast ebenso lange Überdachung der U-Bahn-Station Kagraner Platz mit Busterminal. Während ein ein- bis dreigeschossig ausgebildeter Sockelbau mit Gewerbe- und einzelnen Büroflächen den Block über eine Tiefe von bis zu 30 Metern fast komplett ausfüllt, macht sich der darüber weit und spitz nach Norden auskragende Gebäuderiegel mit weiteren Büros und den Wohnungen von den Grundstücksgrenzen frei. Die Räume in den Sockelgeschossen weisen eher große Tiefen auf, die Apartments im 4. bis 6. Obergeschoss hingegen sind als Zweibund entlang eines zentralen Flurs organisiert. Jede Wohneinheit besitzt entweder einen Balkon, eine Loggia oder einen Erker. Im obersten Staffelgeschoss befinden sich Penthousewohnungen mit großen Dachterrassen. Drei Tiefgeschosse bieten ausreichend Platz für Haustechnik und PKW-, Fahrrad- und sonstige Abstellflächen.
Das Spiel mit verschiedenen Maßstäben prägt auch maßgeblich den Entwurf der Fassade. Verschieden große und scheinbar regellos gesetzte Fensteröffnungen werden mit den wechselnd positionierten, unterschiedlich weit auskragenden Erkern und Balkonen kombiniert. Auf diese Weise wollten die Architekten den enormen Abmessungen des großmaßstäblichen, lang gestreckten Baukörpers, dessen Volumen die Vorgaben des städtebaulichen Masterplans maximal ausnutzt, visuell entgegenwirken.
Wärmedämmung/Konstruktion
Das Gebäude mit seinen acht Ober- und drei Untergeschossen wurde in
Stahlbetonbauweise errichtet. Die tragenden Wände, Stützen und
Decken haben Stärken von 20 bis 30 cm. Die Außenwände des Sockels
sind überwiegend mit hinterlüfteten, schwarzen Emailleglaspaneelen
verkleidet (siehe Surftipps). Als Wärmedämmung kam hier eine 10 cm
dicke Steinwolle-Fassadendämmplatte der Wärmeleitgruppe (WLG) 035 zum Einsatz. Der
mineralische Dämmstoff ist nach DIN EN 13162
Wärmedämmstoffe für Gebäude – Werkmäßig hergestellte Produkte
aus Mineralwolle als nicht brennbar (A1 bis A2)
klassifiziert. Auch die 14 cm dicken Putzträgerplatten des
Wärmedämmverbundsystems für die weiß verputzten
Obergeschossfassaden bestehen aus Steinwolle
der WLG 035.
Die teils mit Kies belegten und teils extensiv begrünten Flachdächer ebenso wie die Terrassen dagegen wurden mit 20 cm dicken, hoch druckfesten Dämmplatten aus extrudiertem Polystyrol (XPS) belegt, die jeweils für die Entwässerung nötige Neigung durch Gefällebeton hergestellt. Das Dämmmaterial besitzt eine WLG von 039 und ist als schwer entflammbar (B1) eingestuft. Gegen darunterliegende beheizte Räume sind einige der Terrassen und Erker mit 12 cm Polyurethan-Hartschaum (PUR) der WLG 026 gedämmt, andere erhielten eine Vakuumdämmung (VIP) mit beidseitiger Gummigranulatkaschierung. Die Vakuumdämmplatten (WLG 007) erreichen bereits bei einer Dicke von 4 cm den nötigen Wärmeschutz. Von der Außenwand sind die Stahlbetonbalkone durch Isokörbe thermisch getrennt. Die Ausführung der im obersten Geschoss angeordneten Gaupendächer und Dachschrägen erfolgte als Holzbalkenkonstruktion. Ein zwischen den Vollholzsparren liegender, zweischichtiger, nicht brennbarer Mineralwolle-Klemmfilz der der WLG 035 mit 16 und 10 cm Dicke sorgt hier für ausreichenden Wärmeschutz.
Der Heizwärmebedarf (HWB) entspricht mit 35 kWh/m²a den
Anforderungen an ein Niedrigenergiehaus nach den Kriterien der
Initiative „klima:aktiv“ der österreichischen Bundesregierung
(siehe Surftipps).
Bautafel
Architekten: Love Architecture and Urbanism, Graz
Projektbeteiligte: ZT Kuttner, Vösendorf (Tragwerksplanung); TB Hausner, Wien (TGA und Elektro)
Bauherr: Hart und Haring, Wien
Fertigstellung: 2013
Standort: Doningasse 12, Wien
Bildnachweis: Jasmin Schuller, Graz; Love Architecture and Urbanism, Graz
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