Haus H in München
Energetische Sanierung mit 60er-Jahre Charme
In einem Vorort Münchens, der einer typischen Stadtrandwohnsiedlung aus den 1960er-Jahren entspricht, wurde ein für die damalige Zeit charakteristisches Einfamilienhaus nach der Planung von Pasel Kuenzel Architekten saniert und energetisch an die heutigen Standards angepasst. Das eingeschossige Gebäude mit großem Walmdach wurde im Innenraum strukturell stark verändert, wobei das äußere Erscheinungsbild weitestgehend erhalten blieb und mit zeitgemäßen Elementen ergänzt wurde.
Gallerie
Große Dachfläche mit Gauben
Um den 60er-Jahre-Charme des Baus zu wahren, wurde die Grundgeometrie erhalten und mit modernen Elementen versehen. So wurde in das neue, große Dach mit dunkelgrauer Deckung Giebel in unterschiedlichen Formaten und Größen eingeschoben, um die Innenräume im Dachgeschoss stärker zu belichten. Die größte Gaube bietet einen freien Ausblick in den Garten und kann dank seiner tiefen Laibung innen als Sitznische genutzt werden.
Das Erdgeschoss wurde innenräumlich stark umstrukturiert. Eine
große, offene Fläche bietet nach dem Umbau viel Platz für Wohnen,
Essen und Kochen. Auch hier sind die Fensterlaibungen so tief, dass
sie als Sitzgelegenheiten genutzt werden können. Eine schmale,
gewundene Treppe aus Eichenholz führt die Bewohner in das helle
Dachgeschoss. Im Süden, dem Garten vorgelagert, bieten Terrasse und
Freisitz einen geschützten Außenraum.
WDVS mit Mineralwolle
Um das Bestandsgebäude energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, wurde auf die bestehenden, 30 cm dicken Außenwände ein Wärmedämmverbundsystem mit 14 cm Steinwolle und einem Außenputz aufgebaut. Die Putzträgerplatte aus Steinwolle hat eine hochverdichtete Oberlage, ist nicht brennbar, dampfdiffusionsoffen und erreicht mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK einen guten sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz. Die anthrazitfarbenen Aluminiumfenster mit Zweifachverglasung wurden annähernd außenbündig in den Wandaufbau gesetzt, wodurch tiefe Fensterlaibungen entstanden, die umlaufend mit geöltem Eichenholz belegt wurden.
Gaubenkonstruktion mit Resol
Das Dach wurde mit einer 24 cm starken Zwischensparrendämmung
aus Mineralwolle und einer 35 mm starken Außendämmung saniert.
Innenseitig dient eine OSB-Platte mit verklebten Stößen als
Dampfsperre. Um Wärmebrücken im Bereich der Dachgauben zu
vermeiden und einen schlanken Aufbau zu erreichen, wurden diese mit
einer Dämmung aus 80 mm Resol-Hartschaum isoliert. Resol ist ein
duroplastischer Kunststoff, der vor allem aus Bakelit besteht, sehr
strapazierfähig ist und eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von 0,022
W/mK aufweist. Die bestehende Stahlbetondecke erhielt einen
Fußbodenaufbau mit einer 30 mm starken Trittschalldämmung, einer Fußbodenheizung,
Trockenestrich und einem Industrieparkett in Eiche. -
sus
Bautafel
Architekten: pasel.kuenzel architects, München
Projektbeteiligte: Reiser Tragwerksplanung, München (Tragwerksplanung); Rockwool, Gladbeck (Außendämmung Coverrock)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2019
Standort: München
Bildnachweis: Marcel van der Burg, Amsterdam
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