Wohnhaus in Mexiko-Stadt
Schwarzer Stahl, weißer Beton und mattschwarzer Schieferboden
La Conchita heißt das historisch gewachsene und nach einer Kapelle am zentralen Quartiersplatz benannte Wohnviertel, für das der Architekt Raúl Peña ein in sich verschachteltes Wohnhaus in Mexiko-Stadt plante. Sein äußeres Erscheinungsbild ist geprägt von dem Wechsel großformatiger, heller Betonscheiben und Verglasungen sowie der filigranen, schwarzen Stahlkonstruktion.
Gallerie
Das Wohnhaus setzt sich aus einem dreigeschossigen, teilweise unterkellerten Hauptriegel und einem dazu orthogonalen, weitgehend verglasten Anbau zusammen. Dieser ist über zwei Etagen offen konzipiert und läuft gen Osten spitz zu. Die geschlossene Westseite des Wohnhauses grenzt an einen Hinterhof; zum südlich gelegenen Park Frida Kahlo verläuft eine Mauer. Die Zufahrt an der Nordseite leitet zum Gebäude. Im Anschluss an drei Pkw-Stellplätze erschließt eine Haustür den Haupttrakt; der repräsentative, holzbekleidete Haupteingang jedoch führt in den Anbau. Dessen Verglasung ermöglicht Durchsicht bis in den Garten. Das Niveau des Wohnraums im Anbau ist dem Eingang gegenüber abgesenkt und liegt auf der Gartenebene. Eine offene Stahltreppe mit filigranem Geländer und Trittstufen aus Holz führt hinauf zu einer Galerie, die gleichfalls mit Holzbohlen ausgestattet ist. Auch Esszimmer und Küche im Erdgeschoss des Haupttraktes sind mit großen Verglasungen zum Garten gerichtet. Im Obergeschoss befinden sich vier Schlafzimmer mit jeweils kleinem Bad und ein weiterer zentraler Wohnraum, der mit der Galerie im Anbau verbunden ist. Ein Staffelgeschoss darüber bietet Platz für einen zusätzlichen Schlafraum mit Bad, eine Waschküche sowie eine breite Dachterrasse nach Osten. Im Untergeschoss sind ein Gästezimmer, ein kleines Bad, ein WC und ein Technikraum untergebracht.
Die Tragkonstruktion besteht aus mattschwarzen Stahlträgern im I-Profil, ergänzt durch schmale kreisförmige Stützen beispielsweise im Anbau. Geschlossene Fassadenbereiche sind in weißem Sichtbeton ausgeführt, d. h. als vorgefertigte Elemente an der Stahlkonstruktion befestigt. Die stellenweise hölzerne Ausstattung des Innenraums – neben der Galerie sind einige Möbel und zum Teil auch die Sichtbetonwände mit Holz bekleidet – bildet einen warmen Kontrast zu den kühlen Materialien Beton, Stahl und Glas.
Schiefer
Als Gegenpol zum weißen Sichtbeton, im Zusammenspiel mit dem
schwarzen Stahl und den Pinien- und Eichenholzoberflächen entschied
sich der Architekt für mattschwarze Schieferplatten als Bodenbelag
im Erdgeschoss. Es handelt sich um brasilianischen Schiefer
(„Montauk Black“) in Plattengrößen von 60 x 60 cm und einer Stärke
von 1 cm.
Die fein geschliffenen, rückseitig kalibrierten Platten wurden
als Quadratverband im Mittelbett (grauer Zement mit geringem
Sandanteil) verlegt. Sie bedecken die Böden aller Räume mit Bezug
zum Garten. Der robuste Naturstein erfordert wenig Pflege und weist
für das tropische Klima in der Megacity günstige Eigenschaften auf:
Er speichert an heißen Tagen Wärme und Feuchtigkeit und gibt sie
zeitversetzt in der kühleren Nacht wieder ab.
(us)
Bautafel
Architekten: Raúl Peña Architects, Mexiko-Stadt
Projektbeteiligte: Leticia Crispín Acuña, Raúl Peña Arias (Mitarbeiter Architekturbüro); Vicente Robles Jara, Mexiko-Stadt (Statik)
Bauherr: privat
Standort: La Concepción, Coyoacán, 04020 Mexico City
Fertigstellung: 2014
Bildnachweis: Alberto Moreno Guzmán, Raúl Peña Arias, Mexiko-Stadt
Fachwissen zum Thema
Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen | Kontakt 02651 955 0 | www.rathscheck.de