Villa in Erlenbach/CH
Lasierter Sichtbeton
Oberhalb des Zürichsees mit Blick auf den See und in die umliegende Landschaft steht die Villa Erlenbach auf einem 2.500 m² großen Grundstück in Hanglage. Für das Einfamilienhaus entwickelten die Architekten Jäger und Zäh einen nahezu rechteckigen Grundriss mit Innenhof, der den Neubau in vier Teile, den Wohn-, Eltern-, Kinder- und Gästebereich gliedert. Der Hof dient der Orientierung, schafft Durchblicke und Raumbezüge und sorgt für zusätzliches Licht im Gebäudeinneren.
Gallerie
Zur Bergseite in den Hang gegraben, öffnet sich das Wohnhaus mit einer Glasfront zum See. Die verbleibenden Fassaden bestehen aus Beton, aus denen Glasflächen herausgeschnitten zu sein scheinen. Diese sind in einem Wechsel von schwarz emaillierten und durchsichtigen Elementen angeordnet. Bei den durchsichtigen Glaselementen handelt es sich um Schiebefenster, die mit Luftdruck bewegt werden. Bei Bedarf lassen sich mit Baummotiven bedruckte Glasschiebeläden elektrisch vor die Fensteröffnungen schieben. Tagsüber ähneln diese der Textur des umliegenden Wäldchens und erzeugen ein Schattenspiel auf der Fassade, in der Nacht leuchtet der Baukörper mit der Baumstruktur vor den Fenstern von innen heraus. Im geöffneten Zustand stehen die Schiebeläden vor den schwarzen Glasflächen, hinter denen sich keine Fenster sondern Wände befinden. Was von außen wie riesige Fensteröffnungen in schwarz und durchsichtig erscheint, ist von innen eine hell verputzte Lochfassade. Darunter liegt eine Wärmedämmung und anschließend die schwarze Glasabdeckung.
Im Sockelgeschoss des Hauses mit einer Wohnfläche von 500
m² beträgt die Raumhöhe 2,50 m, im Geschoss darüber 2,60 m.
Das obere Geschoss schiebt sich weit über das untere und überdacht
den Terrassenbereich zum Schwimmbad hin.
Beton
Das Gebäude ist als zweischaliger Betonbau mit
einigen gemauerten Wänden im Gebäudeinneren errichtet. Die
Wandflächen sind mit einem hellgrauen Schlemmputz versehen. Eine
Mischung von Beton- und Putzwänden war nicht gewollt.
Für die Außenwände wurde eine glatte Schalung
gewählt, nur bei genauem Hinsehen sind die Schalspuren sichtbar.
Verwendet wurde ein herkömmlicher Beton, der anschließend mit einer
Zwei-Komponenten Lasur gestrichen wurde. Diese sorgt für eine
homogene Erscheinung der Oberfläche. In Verbindung mit dem schwarz
emaillierten Glas und den bedruckten Schiebeläden erzeugt die
einheitliche Farbgebung des Betons eine ruhige Fläche, auf der sich
Licht und Muster auf vielfältige Weise abbilden.
Bautafel
Architekten: Jäger Zäh Architekten, Zürich
Bauherr: privat
Projektbeteiligte: Air-lux Fenstertechnik AG, Engelburg/CH (Schiebefenster)
Fertigstellung: 2008
Standort: Erlenbach, Zürich, Schweiz
Bildnachweis: Beat Bühler, Zürich
Fachwissen zum Thema
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