Erweiterung der Sielower Mühle in Cottbus
Holz als Deckwerkstoff?
Die Windmühle, die am Stadtrand von Cottbus im Ortsteil Sielow steht, ist ein technikhistorisches Denkmal, das unbedingt erhalten werden sollte. Für die neue Wohnnutzung wurde deshalb ein Neubau als Erweiterungsbau konzipiert. Als bestimmendes gestalterisches Element wurde der Bauwerkstoff Holz gewählt. Fassade und Dachfläche fügen sich somit hervorragend in das vorhandene Ensemble ein. Beide bilden optisch eine Einheit, der Übergang zeigt sich nur durch die Änderung der Vertikalen in den geneigten Bereich. Die auch in den Übergang eingeschnittenen und mit einem umlaufenden Holzrahmen extra betonten Dachfenster unterstützen diesen Eindruck auf eindrucksvolle Weise.
Gallerie
Dach
Das Dach besteht aus Dickholz-Dachplatten mit einer Dicke von 105
mm. Auf diesen Platten wurde die Dampfbremse,
gleichzeitig als Luftdichtschicht dienend, erstellt.
Mineralfaser mit einer Dicke von 160 mm sorgen für die eigentliche
Wärmedämmung.
Als "Eindeckung" wurde eine zweilagige Polymerbitumen-Abdichtung
gewählt. Sie ist die wasserführende Schicht, welche das Gebäude vor
Witterungseinflüssen schützt.
Die Unterkonstruktion für die Holzlamellen der Dachkonstruktion
besteht aus Stahlwinkeln und aufgeschraubten 80/60 mm Hölzern, auf
die dann Lärchenlatten befestigt wurden. Letztere haben eine Höhe
von 70 mm.
Im Übergangsbereich der Dachflächen zur Fassade sind verdeckte
halbrunde Dachrinnen angeordnet. Sie wurden an der
Schubbohlen-/Traufenkonstruktion der "Eindeckung" befestigt. Die
Fallrohre verlaufen hinter der Fassadenbekleidung ebenfalls
verdeckt. Die Neigung der Dachkonstruktion beträgt 35°.
Bautafel
Architekten: Keller + Wittig, Cottbus
Projektbeteiligte: Prof. Pfeiffer und Partner, Cottbus (Tragwerksplanung); John Thomas Gray, Burg (Holzbau).
Bauherr: Prof. Dr. Leo Schmidt, Dr. Marita Müller, Cottbus
Fertigstellung: 2003
Standort: Cottbus
Bildnachweis: Keller + Wittig