Loggiaerweiterung in Prag
Niederschwellige Plattenbau-Aufwertung
In vielen Ländern Osteuropas wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche sogenannte Plattenbausiedlungen errichtet. In der Tschechischen Republik leben heute mehr als drei Millionen Menschen in den paneláky (deutsch: Fertighäusern), von denen sich viele mittlerweile in Gemeinschaftseigentum befinden. Das Prager Büro re:architekti, das Erfahrung mit oft schwierigen Abstimmungen hat, erhielt von der Eigentümergemeinschaft eines solchen Wohnblocks aus den 1970er-Jahren die Aufgabe, Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten.
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Nach längeren Diskussionen einigte man sich auf einen subtilen Eingriff, um die Nutzbarkeit der Loggien und den Marktwert der Wohnungen zu erhöhen: Mit einer einfachen freitragenden Stahlkonstruktion wurde die viergeschossige Wohnscheibe ergänzt. So gewannen die bisher 1,1 m tiefen Loggien fast einen Meter hinzu. Zugleich verbindet die neue durchgehende Balkonschicht die einzelnen Loggien – je zwei gehören zu einer Wohnung. Bis auf die Vergrößerung der Fensteröffnungen bei einigen Wohnungen blieb die ursprüngliche Struktur erhalten.
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Unter die Bestandsbodenplatten wurden Kragarme geschweißt. Sie tragen einerseits den neuen Vorbau, andererseits schützen sie die empfindlichen Anschlusspunkte und Fugen der bestehenden Fassade. Eine dünne Betonplatte bildet den neuen, durchgehenden Loggia- bzw. Balkonboden, auf dem Lärchenholz oder Holz-Kunststoff-Dielen verlegt wurden. Neben dem Bodenmaterial konnten die Hauseigentümer*innen auch Fenster und Gartenzugang jeweils nach eigenen Wünschen wählen. Darüber lässt sich die Konstruktion nachträglich verglasen und so zu einem Wintergarten ausbauen.
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