Terrassenwohnhaus mit orange-roter Ziegeleinfassung
The George in Amsterdam-Zuidas
Das Amsterdamer Stadtviertel Zuidas, auch bekannt als das
Bankenviertel, soll bis 2025 mit einem ehrgeizigen Masterplan
umfassend restrukturiert und umgestaltet werden, um zukünftigen
Ansprüchen an ein europäisches Finanz- und Geschäftszentrum
Rechnung zu tragen. Zuidas liegt fußläufig südlich der Altstadt mit
dem Grachtengürtel und nur wenige Minuten Fahrtzeit vom
internationalen Flughafen Schiphol entfernt. Die Erschließung mit
Metro, Bus, Bahn und der Autobahn ist hervorragend – und soll
noch weiter verbessert werden, indem nämlich sowohl die Autobahn
als auch die Bahntrassen in unterirdische Tunnel verlagert werden,
um ebenerdig auf fast 800.000 Quadratmeter weiteres Bauland zu
gewinnen sowie Grünflächen und zusätzliche Fahrradwege anzulegen.
Der Bahnhof Zuidas soll dann für Hochgeschwindigkeitszüge ein
internationaler Knotenpunkt werden und den bisherigen und
historischen Hauptbahnhof entlasten.
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Elf Geschosse mit Wasserblick
Dieses Infrastrukturprojekt beinhaltet auch eine enge und
nachhaltige Verknüpfung von Arbeiten, Lernen, Einkaufen, Wohnen und
Erholung. Während Amsterdam Zuid durch eher niedrigere Bauten aus
den 1920er-Jahren im Stil der Amsterdamer Schule à la Hendrik
Petrus Berlages Backsteinexpressionismus geprägt ist, werden in
Zuidas die älteren Hochhäuser saniert und um zahlreiche neue
Hochhäuser ergänzt. Eines dieser neuen Hochhäuser ist das
elfgeschossiges Wohnhaus The George. Namensgebend ist hier
der amerikanische Komponist George Gershwin, nach dem die Straße
Gershwinlaan benannt ist, die Allee, an der das Grundstück liegt.
An der südlichen Seite grenzt es direkt an die Boelgracht,
verbindet also eine Südlage mit einem unverbauten Wasserblick.
Wie eine halbierte Parabel
Liesbeth van der Pol, die ehemalige niederländische
Regierungsbaumeisterin, entwickelte mit ihrem Büro Dok Architecten
einen ungewöhnlichen Baukörper für The George. Die Ost-, Nord- und
Westfassade bilden eine Art harte Schale aus reliefartigem
Mauerwerk mit nur wenigen stehenden Fenstern. Mit diesem plastisch
gestalteten Mauerwerk zitiert Liesbeth van der Pol den
niederländischen Backsteinexpressionismus in Zuid, macht also einen
städtebaulichen wie historischen Verweis auf die Nachbarschaft.
Nach Süden sieht das Gebäude völlig anders aus, denn hier staffeln
sich begrünte Balkone und Dachterrassen mit raumhohen Glaswänden.
Diese Staffelung hat im Querschnitt die Kontur einer halbierten
Parabel, indem sie sich nach oben verjüngt, um eine maximale
Belichtung und Besonnung zu erzielen.
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Gemeinschaftsterrasse
Im zweiten Obergeschoss befindet sich eine 80 Quadratmeter große
Gemeinschaftsdachterrasse, die mit einem mehrgeschossigen Atrium
verbunden ist. Dieses Atrium wiederum verknüpft in den unteren
Etagen den Erschließungskern mit den beiden notwendigen
Treppenhäusern und zwei Aufzügen mit den Eingängen an der
Nordseite. Diese werden mit übergroßen Betonrahmen als skulpturale
Laibungen betont.
Wohnwintergärten durch Glas-Faltwände
Jede der 47, zwischen 88 und 196 Quadratmeter großen Wohnungen
öffnet sich über die jeweils gesamte Südseite mit Breiten bis zu
7,50 m auf einen Balkon oder eine Terrasse. Die 2,70 m hohen
Glas-Faltwände lassen sich komplett zur Seite schieben. Die
einzelnen Flügeltürelemente sind mit etwa 90 cm Breite gut
handhabbar und die 99 mm breiten Aluminium-Flügelprofile wirken
recht filigran. Sie rahmen ein 6 mm starkes
Wärmefunktions-Isolierglas mit einem Ug-Wert von 0,6.
Das Glas ist widerstandsfähig gegen Wind und Schlagregen sowie
zertifiziert als Einbruchsschutz.
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Regenwasser zur Bewässerung
Oben auf dem Dach, das als ein halber Zylinder geformt ist, sind
Sonnenkollektoren und Regenwassersammelbehälter angeordnet. Das
Regenwasser wird über ein computergesteuertes System zur
Bewässerung der Pflanztröge auf den Balkonen und Terrassen genutzt,
damit der vertikale Garten reibungslos versorgt ist. -sj
Architektur: Liesbeth van der Pol/Dok
Architecten, Amsterdam; Bauherr: Zuidschans C.V. (Kooperation BPD
und AM) Amsterdam; Glas-Faltwände: Solarlux, Melle
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