Integration von Solarthermie in Metallfassaden
Forschungsprojekt „Future Facade“ für Neubau und Bestand
Die Integration von Solarthermie in Fassaden birgt noch große, ungenutzte Potenziale. Da bisher kaum architektonisch anspruchsvolle solarthermische Fassadenelemente existierten, wurde von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur mit dem Forschungsprojekt Future Facade eine solarthermisch aktivierte funktionsintegrierte Modellfassade entwickelt. Das Projekt begann im Mai 2020 und wurde im Herbst 2022 abgeschlossen; nun kann die Modellfassade für Langzeitstudien und -messungen genutzt werden. Innovativ sind der neuartige Modulaufbau und die gewählte Fertigungstechnik. Während herkömmliche Kollektoren optisch immer durch Glas und dunkle Absorberflächen geprägt sind, können durch Mono-Material-Paneele aus Metall komplexere Erscheinungsbilder erzeugt werden. Zudem sind diese fast vollständig recycelbar und kommen weitestgehend ohne Materialkombinationen und Verklebungen aus.
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Solarthermie-Integration in Blechpaneele
Die von außen nicht wahrnehmbare Solarthermie-Integration wird durch zwei kombinierte Blechpaneele erreicht, die nicht sichtbar miteinander verschweißt werden. Das innere Paneel bildet das Trägermedium für die Kanalstruktur, die als klassische Harfe angelegt ist. Mit dem Verfahren der inkrementellen Blechumformung, einem kostengünstigen und zeitsparenden Umformverfahren, können komplexe Bauteile in kleineren Mengen gefertigt werden, was individuelle Entwurfslösungen begünstigt. Die Metall-Fassadenpaneele sind als Kassetten ausgebildet und können mit Aufhängungssystemen verschiedener Hersteller kombiniert werden. Durch standardisierte Unterkonstruktionen werden Montage- und Wartungsaufwand minimiert und die Wirtschaftlichkeit erhöht.
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Internationales Verbundprojekt
Im internationalen Verbundprojekt Future Facade kooperierte die
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) mit
dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik
(IWU) in Chemnitz und der CRM-Group aus Belgien. Fördermittelgeber
waren die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen
(AiF) und die Forschungsvereinigung Stahlanwendung (FOSTA).
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