Gehäkelte Verhüllung am Kloster Lorch
Partizipationsprojekt und Experiment
Gewisse Parallelen zu Christos und Jeanne-Claudes Reichstagsverhüllung sind nicht von der Hand zu weisen: Im Rahmen der Remstal Gartenschau 2019 haben Hild und K Architekten das Luginsland, ein kleines Fachwerkhäuschen des Klosters Lorch, mit gehäkelten Nylon-Stoffbahnen umhüllt. Das Partizipationsprojekt wurde mit Anwohnern als Beitrag zum begleitenden Architekturprojekt 16 Stationen umgesetzt. Das historische Gebäude an der südlichen Ringmauer diente früher vermutlich der Überwachung der Fernhandelsstraße unterhalb des Klosters.
Gallerie
Die textile Intervention ist für die Dauer der Gartenschau von
Mai bis Oktober 2019 angelegt. Mehr als 50 Personen verarbeiteten
unter Anleitung von Dionys Ottl, Büropartner von Hild und K, und
seinem Team rund 114 Kilometer Nylonschnur in Handarbeit zu
individuellen Werkstücken. In einer gemeinsamen Aktion wurden diese
zusammengeführt und vor Ort „festgehäkelt“. Der textile Überwurf
ist in seiner filigranen Textur von der benachbarten Klosterkirche
inspiriert.
Das Projekt experimentiert mit der Wahrnehmung von Architektur. Gerade durch seine Verhüllung gewinnt das Fachwerkhaus paradoxerweise für eine gewisse Zeit an Wahrnehmbarkeit, statt wie bisher selbstverständlich vorhanden zu sein. 164 Tage lang bleibt das Fachwerkhäuschen der direkten Sichtbarkeit entzogen.
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