Multispace in einem Bürogebäude in Innsbruck
Ausgeklügelter Material-Mix für ein wohnliches Arbeitsumfeld
In der Innenstadt von Innsbruck hat Nina Mair Design + Architecture das Interiordesign für einen kompakten Mitarbeiterbereich entworfen, der in einem modernen Büroturm von Manzl Ritsch Sandner Architekten untergebracht ist. Die gestalterische Idee: einen Multispace mit wechselnden Funktionen zu schaffen, der mit Wandverkleidungen aus Holz, behaglichen Sitzmöbeln und Wollteppichen offen, hell und wohnlich wirkt.
Gallerie
Arbeiten im Multispace
Die Arbeitswelt verändert sich rasant, nicht erst seit der Corona-Pandemie. Und mit ihr das Interiordesign: Büros werden wohnlicher, Wohnungen zum Arbeitsplatz. Das Büro bekommt eine neue Funktion, wird zu einem Ort der Vernetzung, des Socializing, der Verbundenheit mit dem Unternehmen. Wie solch ein Multispace – kurz: ein Ort der Optionen – aussehen kann, zeigt das Projekt von Nina Mair Design + Architecture in Innsbruck. Ein Dienstleistungsunternehmen beauftragte das Architektur- und Designbüro mit der Gestaltung eines 87 Quadratmeter großen Mitarbeiterbereichs. Der lang gestreckte Raum mit durchgehender Fensterfront und Blick auf die Berge wurde in drei verschiedene Zonen für Kommunikation, Rückzug und die Gemeinschaft unterteilt. Nina Mair bezeichnet das Konzept als „Mikroarchitektur mit akustisch wirksamen Trennwänden“.
Drei (Raum-)Welten
Während die Rückzugs- und Gemeinschaftsbereiche mit behaglichen Sesseln und Sofas ausgestattet sind, die dem Raum einen Lounge-Charakter verleihen, ist die mittige Zone vielseitig nutzbar – als Besprechungs- oder Pausenraum. Verschiedene, speziell für das Projekt entworfene Tische mit Linoleum-Platten formieren sich entweder zu einem großen Konferenztisch oder dienen einzeln aufgestellt als Esstische. Entlang der gesamten Fensterfront wurde eine durchgehende, aus Lärchenholz maßgefertigte Sitzbank mit Lederkissen eingebaut, die das Verbindungselement der verschiedenen Aufenthaltsbereiche darstellt und gleichzeitig als Ablagefläche dient. Das akustische Konzept reduziert die Nachhallzeit und schirmt die verschiedenen Bereiche voneinander ab – mit geschlitzten Lärchenholzverkleidungen an den Betonwänden des Erschließungskerns und Raumteilern, die mit Merinowollstoff bezogen sind. Sie wurden um hölzerne Gitterstrukturen ergänzt, an denen Grünpflanzen emporranken, die für ein gutes Raumklima sorgen.
Boden: Wolle schafft Wohnlichkeit
Das Material Schafwolle findet sich neben den Raumteilern auch
auf dem Boden wieder. Mit seiner groben Maschenstruktur sorgt der
Teppich für ein wohnliches Ambiente. Während der
dunkle Teppich den Erschließungsbereich mit dem Fluchtweg markiert,
kommt im Aufenthaltsbereich eine hellbeige Variante zum Einsatz.
Die Bodengestaltung fügt sich ein in ein gestalterisches Konzept,
das auf natürliche, robuste und pflegeleichte Materialien wie
Lärchenholz, Linoleum und Schafwolle setzt und ein angenehmes
Raumklima schafft. -csh
Bautafel
Architektur: Manzl Ritsch Sandner Architekten, Innsbruck
Interiordesign: Nina Mair Architecture + Design, Innsbruck
Projektbeteiligte: JAB Anstoetz, Bielefeld (Bodenbelag: Pearl 3686/574); Hussl, LaCividina und Emmegi (Möbel); Ydol und Lignotrend (Akustikabsorber und akustisch wirksame Wandverkleidung)
Bauherr: Anonym
Fertigstellung: 2020
Standort: Innsbruck Zentrum, Österreich
Bildnachweis: Charly Schwarz, Innsbruck
Fachwissen zum Thema
Baunetz Wissen Boden sponsored by:
Object Carpet GmbH
Marie-Curie-Straße 3
73770 Denkendorf
Telefon: +49 711 3402-0
www.object-carpet.com