Umbau des Diakonischen Werkes in Stuttgart
Klassischer Nadelvlies in dezenten Farben
Die Hauptgeschäftsstelle des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschland ist ein Verwaltungsbau aus den 1960er Jahren. Er liegt in einer begehrten Halbhöhenlage am Rande der Stuttgarter Innenstadt. Der 1970 bezogene und für damalige Verhältnisse sehr moderne Bau mit Wänden aus Sichtbeton oder Naturholz, weißen Einbaumöbeln und orangefarbenen Wandausschnitten wurde von den Architekten Axel Müller-Schöll, Jürgen Wünsch und Josef Ruf renoviert und dabei neu interpretiert.
Gallerie
Viele Sichtbetonflächen waren so beschädigt, dass sie kaum wiederhergestellt werden konnten. Daher entschlossen sich die Architekten, diese Flächen weiß zu verputzen. Zudem versahen sie den Boden mit einer fugenlosen Beschichtung auf Zementbasis, die dem Sichtbeton nahe kommt. Darin bündig eingelassen sind verschieden farbige textile Flächen als Kennzeichnung unterschiedlicher Bereiche. Um für einige Räume eine wärmere Wirkung zu erzielen, wurden die Wände mit waagerecht geschlitzten Paneelen aus Ahornfurnier verkleidet.
Boden
Der früher sattgrüne Nadelfilzboden wurde in Zusammenarbeit mit dem
Künstler Heinz Thielen durch einen Nadelvlies im
Patchwork-Prinzip aus vier verschiedenen, dezenten Tönen ersetzt.
Es gliedert die großen Flächen optisch in den Farben Anthrazit,
Mittelgrau, Hellgrau und Gelb, ohne sie kleinteilig erscheinen zu
lassen. Erzielt wurde eine über alle Etagen fließende und
zusammengehörige Fußbodenfläche. Das Erscheinungsbild ist
geometrisch und richtungsfrei und harmoniert mit den teilweise neu
gefertigten Holzmöbeln, Decken- und Wandverkleidungen.
Der Nadelfilz mit einer Gesamtdicke von 6,6 mm besteht zu 100% aus Polyamidfasern. Insgesamt wurden 5.200 m² dieses strapazierfähigen Bodenbelags verlegt. Aufgrund der nur rückseitigen Behandlung bleibt der textile Oberflächencharakter erhalten, dennoch ist er pflegeleicht und wenig schmutzanfällig. Die Unterschicht ist rückseitig verfestigt und hält die 2 m breite Bahnenware dimensionsstabil.
Bautafel
Innenarchitekten: Studio Paretaia, Stuttgart
Projektbeteiligte: Heinz Thielen, Stuttgart (Farb- und Kunstkonzept); Ardex, Witten (Bodenbeschichtung); Fußboden Haag, Stuttgart (Bodenverlegearbeiten); Invista, Östringen (Faserhersteller Teppich); Enia Carpet, Paderborn (Teppichboden)
Bauherr: Diakonisches Werk der EKD, Stuttgart
Fertigstellung: 2005
Standort: Stafflenbergstr. 76, Stuttgart
Bildnachweis: Arge Lola, Studio Paretaia, Stuttgart
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