Gerahmt mit Fertigteilen
Wohnquartier in München-Allach
Raum für bis zu 1.400 Autos bot der einstige Parkplatz des Unternehmens MAN in der Gerberau in Allach bei München. Die motorisierten Mitarbeiter, die vorwiegend aus der Metropolregion stammen, strömten von hier aus viele Jahrzehnte lang vor Schichtbeginn zum Westtor des Nutzfahrzeugewerkes. Seit Kurzem nimmt eine Hochgarage die Blechlawine auf. Auf der frei gewordenen Fläche entstand unter anderem das Wohnquartier Die neue Gerberau.
Gallerie
Für Städtebau und Fassadengestaltung der fünf Punkthäuser zeichnet das Münchner Büro Goetz Castorph Architekten und Stadtplaner verantwortlich, die Grundrisse entwickelte das Büro Honigmann Will Partner. Die spannungsvoll angeordneten Bauten des urban anmutenden Quartiers sind bis zu acht Geschosse hoch und wurden auf unterschiedlichen Grundflächen errichtet. Sie sitzen auf einer erhöhten Plattform, der sogenannten Esplanade. Dazwischen erstrecken sich die Quartiersplätze, die – ebenso wie der die Wohnanlage umgebende Park – von realgrün Landschaftsarchitekten abwechslungsreich gestaltet wurden.
Einheitlich hingegen wirkt die Fassade mit ihren allseitig umlaufenden Balkonen und Loggien. Die Konstruktion aus rahmenartigen Stahlbetonfertigteilen lässt eine räumliche Übergangszone zwischen Wohnungen und Außenraum entstehen. Die verwendeten Elemente sind so gestaltet und angeordnet, dass die Fugen verspringen, die Öffnungen jedoch im Raster bleiben. Nach oben hin werden die Aussparungen etwas niedriger und die Rahmen entsprechend im Brüstungsbereich breiter. Gleichzeitig wählte das Planungsteam einen Fassadenanstrich, der nach oben hin heller wird. Im Zusammenspiel mit der Tiefe der Gebäudehülle kitzeln diese leisen Variationen die Wahrnehmung: Der Eindruck von Monotonie wird vermieden.
Das Quartier wurde mit dem Preis für Qualität im Wohnungsbau
2019 ausgezeichnet, zudem ist es für den DAM-Preis 2021
nominiert.
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