Sanierung Sprungturm am Millstätter See
Robustes Denkmal
Skulptur im Strandbad: Der Sprungturm am Millstätter See
in Kärnten war schon bei seiner Fertigstellung Anfang der
1930er-Jahre eine Attraktion. Das Haupttragwerk der inzwischen
denkmalgeschützten Konstruktion besteht aus einem Stabwerk, in
dessen Zentrum zwei annähernd gleichschenkelige Dreiecke stehen,
die mit einer ihrer Spitzen auf einer Stahlbetonrippendecke
aufsetzen. Verbindende horizontale, vertikale und diagonale
Elemente steifen den Sprungturm aus. Die Skulptur mit ihren
verschiedenen Plattformen ist über Holzpfähle im See gegründet.
Geplant haben den Turm seinerzeit die Oberbauräte Rudolf Christof
und Walter Benedikt.
Gallerie
Da der 13 Meter hohe Sprungturm die geltenden Sicherheitsanforderungen nicht mehr erfüllte, wurde er im Jahr 2009 gesperrt. 2015 wurde ein Wettbewerb zur Sanierung durchgeführt, den Hohengasser Wirnsberger Architekten für sich entscheiden konnten. Nach der behutsamen Instandsetzung und Modernisierung kann der Turm nun rund zehn Jahre später wieder genutzt werden. Der Bau bietet den Strandbadbesuchenden mehrere Sprungbretter sowie zwei Rutschen.
Dem Planungsteam um Sonja Hohengasser und Jürgen Wirnsberger war es – wie auch den Verantwortlichen beim Denkmalschutz – wichtig, das Erscheinungsbild des Turmes so weit wie möglich beizubehalten und nur dort, wo es unvermeidlich war, mit einfachen Mitteln für eine Anpassung an zeitgemäße Standards zu sorgen.
Während die Betonkonstruktion die vergangenen 90 Jahre vergleichsweise gut überstanden hatte, waren im Bereich der Holzpfähle Verstärkungen nötig: Edelstahlprothesen sorgen nun erneut für eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Betonbauwerk und Gründung. Bei der untersten Plattform traten wasserseitig Korrosionserscheinungen auf. Um das Bauteil langfristig zu sichern, wurde oberseitig eine 10 cm dicke Stahlbetonverbunddecke aufgebracht.
Alle Plattformen und Treppen wurden mit einem rutschfesten Belag
versehen, darüber hinaus die als Reling gestalteten Geländer mit
zusätzlichen Elementen den aktuellen Bestimmungen angepasst.
Zugangsschleusen sorgen bei den Sprungbrettern für mehr Sicherheit,
die Rutschen wurden entschleunigt.
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