Fahrmischer als Farbtöpfe
Kunst am Bau Bürgerspital Solothurn
Fünf Meter hoch und sechzig Meter lang ist das Werk, das der Zürcher Architekt und Künstler Christoph Haerle vor dem Bürgerspital Solothurn im Rahmen eines Kunst-am-Bau-Projekts geschaffen hat. Doch die Besonderheit ist nicht die Größe, sondern vielmehr die Art der Entstehung: Denn bei der Komposition handelt es sich nicht um ein Bild auf einer Betonwand, die Wand selbst wurde mit farbigem Beton gleichsam vor das Krankenhaus gemalt.
Gallerie
Bauarbeiter mit Betonpumpen führten das ungewöhnliche Gemälde mit Schläuchen statt Pinseln aus, als Farbtöpfe dienten die Betonfahrmischer. Dafür wurde jeweils ein Pulverpigment in einem von fünf Farbtönen in die Mischtrommeln der Fahrzeuge gefüllt und darin mit einem geeigneten Beton zum gewünschten Malmedium gemixt.
Dem Werk waren jahrelange Recherchen zu der Frage, wie Beton eingefärbt, gemischt, eingebracht und geschützt werden kann, vorangegangen. Zudem hatte Haerle mit den Bauarbeitern zur Übung vorab Musterwände erstellt. Erst dann wurde nach einem zuvor vom Künstler mit Nagellackfarben erstellten Bild die Wand Abschnitt für Abschnitt geschaffen. Das Ergebnis ließ sich naturgemäß nicht bis ins Detail kontrollieren, sodass sich nach dem Ausschalen überraschende Effekte zeigen.
Das Kunst-am-Bau-Projekt entstand als Teil des von Silvia und
Reto Gmür geplanten Krankenhausneubaus. Für dessen Fassade ließen
die Architekten vorgefertigte Betonbauteile verwenden. Die
handwerklich gefertigte Betonwand bildet einen starken Kontrast zu
der makellosen, streng gegliederten Fassade des Bauwerks im
Hintergrund. Unverzichtbar für das Verständnis des Werks ist
dennoch der Entstehungsprozess, der glücklicherweise in einem Video
festgehalten wurde (siehe Surftipps).
Fachwissen zum Thema
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