3D-Druck gewinnt an Höhe
Zweigeschossiges Pilotprojekt in Westerlo
Eingeschossige Häuser, deren Wände mithilfe von 3D-Druck-Verfahren in Beton Schicht für Schicht geformt wurden, gibt es weltweit inzwischen einige. Doch an die zweite Etage wagte sich bisher noch kaum jemand. Ein Pilotprojekt im belgischen Westerlo hat nun gezeigt, dass mit der Technologie auch höhere Wände schalungsfrei errichtet werden können.
Gallerie
Das durch einen europäischen Fond geförderte Projekt C3PO wurzelt in einer Initiative von Kamp C, dem Zentrum für Nachhaltigkeit und Innovation im Bau in der Provinz Antwerpen. Die Gestaltung des Hauses ist darauf ausgerichtet, die Möglichkeiten des 3D-Drucks auszuloten. Bei dem verwendeten Drucker handelt es sich um ein inzwischen auf dem Markt erhältliches Produkt. Grundlage ist ein Traversensystem, dass das Baufeld umgibt und ausreichend hoch angelegt ist. Daran ist der Druckkopf auf beweglichen Achsen befestigt. Das gesamte Bauwerk konnte dadurch an einem Stück gedruckt werden, ohne die Anlage neu justieren zu müssen.
Dank der eingesetzten Technologie konnte Beton mit Körnung (Größtkorn 10 Millimeter) extrudiert werden. Für die gewünschte Tragkraft sorgen Fasern im Beton, daneben wurde in geringem Umfang eine Maschendrahtbewehrung verbaut. Die statische Leistungsfähigkeit des zweistöckigen Hauses, insbesondere ihre Dauerhaftigkeit, ist Bestandteil von Untersuchungen, die nun nach der Fertigstellung durchgeführt werden.
Das nächste zweigeschossige Wohnhaus ist währenddessen bereits
im Druck: Im nordrhein-westfälischen Beckum im Kreis Warendorf
entsteht mittels einer größeren Druckanlage des gleichen
Herstellers im Moment ein entsprechender Bau auf etwa 80
Quadratmetern Grundfläche.
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