Stelzenturm für einen Wassertank
Diagonale Betonstützen und asymmetrisch angeordneter Kern
Wassertürme sind meist zweckmäßige Bauten, die sich symmetrisch um eine zentrale Achse entwickeln – sei es als gemauerter Rundbau oder als Kugel auf einem Stahlgerüst. Für den Wasserturm in Ghlin westlich der belgischen Stadt Mons hingegen setzten die Planer vom Architekturbüro V+ auf Asymmetrie: Der Tank lagert in 50 Meter Höhe auf einer Plattform, deren Unterkonstruktion von der Form eines einfachen Klapptischs inspiriert ist.
Gallerie
Fünf diagonal verlaufende Stahlbetonstützen und ein Kern, der das Treppenhaus und die Zu- und Ableitungen integriert, tragen die quadratische Plattform. Alle Betonbauteile wurden vor Ort mit eigens gefertigten Schalungen in mehreren Abschnitten hergestellt. Der Kern sitzt in einer Ecke der Plattform. Da der Tank von der Unterkonstruktion unabhängig ist, kann er jederzeit ausgetauscht werden. Auch eine komplette Umnutzung der Plattform, etwa zu Wohnzwecken, ist bei Bedarf möglich.
Das Runde ist im Eckigen: Eine annähernd kubische
Streckmetallfassade umhüllt den zylindrischen Tank, der ein Volumen
von 2.000 Kubikmetern fasst. Die Fassade erlaubt aus bestimmten
Winkeln Durchblicke, was auch nachts durch die Inszenierung mit
Kunstlicht genutzt wird. Anders als bei herkömmlichen
Wasserspeichern wandelt sich die Erscheinung des Turms in Ghlin
abhängig vom Standort des Betrachters und der Tageszeit.
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