Farbiger Beton
Durch den Einsatz von Farbe oder durch mechanische Bearbeitung, zum Beispiel Schleifen und Polieren, kann die Oberfläche von Beton in ihrer Erscheinung erheblich verändert werden. Die entstehende Glätte verhindert Schmutzablagerung und Staub, Ecken und Kanten können geglättet werden. Die farbige oder mechanische Bearbeitung kommt bei großen Fertigteilen, Stützen oder gekrümmten Oberflächen zum Einsatz.
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Farbiger Beton lässt sich durch die Eigenfarbe des Betons, durch Farbpigmente oder Anstriche, etwa Lasuren, herstellen. Die Farbe des Betons ist ebenfalls ein Abbild seiner Beschaffenheit und Verarbeitung. Folgende Maßnahmen ermöglichen die farbliche Gestaltung von Beton beziehungsweise haben Auswirkungen auf die Farbgestaltung:
- unterschiedliche Zementsorten
- farbige Gesteinskörnungen (Zuschläge)
- Zusätze wie Glas oder Marmor und Kalkstein
- Wasserzementwert
- Schalungsbeschaffenheit
- Anstriche und Lasuren
- Farbpigmente
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Die Zusammensetzung der Zementsorten zeigt farbige Unterschiede: Portlandzement ist mittelgrau bis dunkelgrau, Portlandölschieferzement ist rotbraun, Weißzement ist annähernd weiß. Er wird sowohl als Basis für Weißbeton sowie in Verbindung mit Pigmenten eingesetzt. Auch Gesteinskörnungen, sogenannte Zuschläge, können Beton färben. Basalt macht ihn schwarz, Eisen und Kupfer hingegen grün und bräunlich. Der w/z-Wert ist von entscheidender Bedeutung bei der Farbgebung des Betons. Es können wolkenartige Strukturen, dunkle Flecken auf den Flächen entstehen. Diese können bewusst herbeigeführt werden. Mit Schalungen erzeugte Texturen beeinflussen die Erscheinung des Betons – roh oder gefärbt – zusätzlich. Je nach Tages- und Jahreszeit und Wetter fallen Sonnenlicht und Schatten unterschiedlich auf die Oberflächen.
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Anstriche, Lasuren
Für die Gestaltung können betonverträgliche Farben und Lasuren verwendet werden. Sie werden auf Silikatbasis oder auf Kunststoffbasis angeboten. Lasuren werden als farbloser Anstrich oder per Wischtechnik aufgebracht, um den Beton zum Beispiel vor Abrieb und Wettereinflüssen zu schützen. Deckende Anstriche führen oft dazu, dass Sichtbetonoberflächen ihre spezifischen Eigenschaften wie Textur, Schalungsbild oder erkennbare Gesteinskörnungen verliert.
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Farbpigmente
Farbpigmente sind anorganische Zusatzstoffe, die synthetisch hergestellt und heute in der Regel als wässrige Pigmentaufbereitungen angeboten werden. Für die Einfärbung von Beton gilt die Norm DIN EN 12878 Pigmente zum Einfärben von zement- und/oder kalkgebundenen Baustoffen. Die Partikel müssen dem aggressiven, stark alkalischen Zementleim standhalten sowie lichtecht und wetterstabil sein. Während der Betonherstellung dürfen sich die Pigmente nicht im Anmachwasser lösen. Sie sollten sich ebenso wenig im sich bildenden Zementstein bewegen – zum Beispiel nach unten sinken – damit eine gleichmäßige Farbigkeit erreicht wird.
Das Vermögen eines Pigmentes, seine Eigenfarbe auf das einzufärbende Medium zu übertragen, wird als Farbstärke bezeichnet. Sie kann sich je nach Produkt deutlich unterscheiden. Synthetisch hergestellte anorganische Pigmente werden in allen Farben hergestellt, etwa in Übereinstimmung mit dem Farbnotationssystem NCS (Natural Colour System). Darüber hinaus sind weiße Einfärbungen möglich, die sich unter Verwendung von Weißzement herstellen lassen. Dieser erzielt auch bei anderen Farbtönen ein deutlich besseres Ergebnis, als es mit normalem, grauem Portlandzement der Fall ist. Brillante Farbtöne wie beispielsweise bei Lackierungen, sind aufgrund der Zusammensetzung und Struktur des Werkstoffs Beton allerdings nicht möglich.
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