Asphaltknackerinnen
Versiegelte Böden aufbrechen für lebenswertere Städte
Die Versiegelung von Böden etwa durch geschlossene Betonbeläge führt nicht nur dazu, dass die Natur immer mehr aus den Städten verdrängt wird. Sie fördert auch die Entstehung von Hitzezellen, in denen die Temperatur für Mensch und Tier bedrohlich ansteigen kann. Die Schweizer Initiative Asphaltknackerinnen will dem mit Hacke, Schaufel und viel Engagement begegnen und bereits versiegelte Flächen wieder in grüne Oasen verwandeln. So wollen sie aktiv zum Klimaschutz sowie zur Steigerung der Lebensqualität in Städten und Gemeinden beitragen.
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Entstanden ist die Idee zu dem Projekt, als Bettina Walch und Isabelle Sedivy sich Anfang 2021 mit ihrer Umweltkommunikationsfirma Plan Biodivers in Zürich selbstständig machten. In dieser Rolle entwickelten sie ein Social-Media-Konzept für den Kanton Aargau rund um Naturschutzthemen. In einem Facebook-Post zeigten sie anschaulich den Unterschied zwischen Sickerbelag und Asphalt: „Wir zeigten Vorher-Nachher-Fotos. Einmal geteerte Parkfläche, daneben entsiegelter Parkplatz – und ernteten dafür zwei Millionen ‚Gefällt mir‘-Antworten“, berichtet Bettina Walch. Es gab offensichtlich ein großes Interesse an dem Thema, so war das Konzept geboren. Das Preisgeld eines Ideenwettbewerbs für Umweltprojekte half schließlich, seit Herbst 2023 erste konkrete Projekte anzugehen. Das Öffnen versiegelter Flächen bietet viele Vorteile: „Wir möchten so viel wie möglich der unnötig asphaltierten Fläche entsiegeln und sie stattdessen mit einheimischen Pflanzen besiedeln. So wird unser Umfeld nicht nur schöner und artenreicher, sondern auch widerstandsfähiger gegen Hitze und Starkregen“, erläutert Bettina Walch weiter. Klimaanpassung, Biodiversität, Wassermanagement und Lebensqualität also mit nur einer einzigen Maßnahme.
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Maßgeschneiderte Unterstützung
Das Prinzip der Asphaltknackerinnen ist einfach: Privaten Eigentümern, Gemeinden oder Organisationen, die eine versiegelte Fläche besitzen und diese entsprechend aufwerten möchten, bieten sie ihre individuelle Planung an. In einem unverbindlichen Erstgespräch werden die Möglichkeiten aufgezeigt. Anschließend vermitteln sie eine passende Gartenbaufirma und geeignete Fördergelder, wodurch sich die Gesamtkosten mitunter deutlich verringern. So konnten bisher einige Projekte realisiert und zudem Partnerschaften mit den Städten Zürich, Winterthur und dem Kanton Luzern generiert werden. In Zukunft sollen noch weitere Partnerstädte und Partnerschaften dazukommen. Wer zudem selbst aktiv werden und beim Aufbrechen und Begrünen helfen möchte, kann sich der Initiative anschließen. Informationen zu anstehenden Aktionen und Mitmach-Möglichkeiten finden sich auf der Webseite (s. Surftipps).
Fachwissen zum Thema
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