Waldbau für Stadtbäume in Zürich

Pilotprojekt zur Stadtbegrünung

Um Städte widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen zu machen, braucht es mehr Grün an verdichteten Orten. In Zürich hat man das erkannt und ein Pilotprojekt zur Entwicklung von Stadtbäumen nach waldbaulichen Prinzipien initiiert.

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Der Waldbau ist ein zentraler Bestandteil der Forstwirtschaft und bezeichnet die Steuerung der Waldentwicklung durch menschliche Eingriffe zur Erreichung bestimmter Ziele. Stand im letzten Jahrhundert die wirtschaftliche Nutzung der Wälder zur Holzgewinnung im Vordergrund, wird mittlerweile versucht, den Wald so zu lenken, dass die verschiedenen Ansprüche der Gesellschaft möglichst naturnah, effizient und kostengünstig erfüllt werden können.

Waldbauliche Maßnahmen

Der Waldbau umfasst Maßnahmen zur Pflege und Bewirtschaftung von Wäldern. Ziel ist es, am Ende einer forstwirtschaftlichen Zyklusperiode gesunde und qualitativ hochwertige Bäume zu erhalten, die einen maximalen finanziellen Ertrag bringen. In der Vergangenheit führte das oft zu einem Kahlschlag und in der Folge zu Erosion durch Wind, Regen und Erdrutschen auf steilen Hängen. Heute ist die vollständige Rodung in Deutschland ab einer gewissen Flächengröße verboten. Stattdessen erfolgen gezielte Neuanpflanzungen bei gleichzeitiger Entnahme alter und kranker Bäume. So können die jungen Bäume im Schutz der alten zu einer neuen Generation heranwachsen.

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Während im Wald eine natürliche Auslese erfolgt, bei der Bäume ohne ausreichende Anpassung an den jeweiligen Standort nicht gedeihen, werden Stadtbäume – wie auch in Zürich – häufig aus ausländischen Baumschulen bezogen. Hier werden sie ausschließlich vegetativ vermehrt und können sich nicht an das lokale Klima oder die örtlichen Bodenverhältnisse anpassen. In der forstlichen Praxis sind vegetative Vermehrungstechniken in der Regel nicht üblich. Falls diese Methode für die Aufzucht von Stadtbäumen zur Anwendung kommt, sollte auf etablierte lokale Stammpflanzen zurückgegriffen werden.

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Waldbaulicher Ansatz für Stadtbäume in Zürich

Im Zürcher Pilotprojekt wird die forstwirtschaftliche Expertise des waldbaulichen Sukzessions-Ansatzes nun im urbanen Raum unter der Leitung von Grün Stadt Zürich und dem Ökonomen Reto Mohr umgesetzt. Auf einer Fläche von 520 Quadratmetern wurden im Praxisversuch 45 unterschiedliche einheimische Gehölze angepflanzt. Über einen Zeitraum von etwa 50 Jahren ist geplant, die Vor- und Nachteile der Anwendung von waldbaulichen Prinzipien zu beobachten.

In dieser Zeitspanne werden sich trotz gleicher Ausgangsbedingungen nur die Bäume durchsetzen, die am besten an die spezifischen Standortbedingungen angepasst sind. Ziel des Projekts ist es, das frühzeitige Sterben von Stadtbäumen zu vermeiden und einen ganzheitlichen und artgerechten Umgang mit ihnen zu fördern.

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Waldbau für Stadtbäume in Zürich

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Der Begriff Baumscheibe bezeichnet die unversiegelte Fläche um den Stamm mitsamt Wurzelbereich eines Straßenbaums.

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Neben den Schloss-, Volksparks, wissenschaftlich-botanischen und privaten Gärten sind in den letzten Jahren neue Formen entstanden, wie z. B. urban farming, urban gardening, guerilla gardening, Agritecture (im Bild: Vertikaler Garten von Patrick Blanc, Rue d'Aboukir, Paris).

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Bei versiegelten oder ungeeigneten Böden sind Hochbeete eine Alternative für einen Garten.

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