Stadtentwicklungsprojekt Nature Based City of Almere
Konzept für nachhaltiges Städtewachstum
Almere ist nach Amsterdam und Rotterdam eine der am schnellsten
wachsenden Städte in den Niederlanden. Von derzeit 220.000
Einwohner*innen soll die Zahl bis 2040 auf 350.000 ansteigen. Aus
diesem Grund soll das Stadtzentrum von Almere bis 2030 nach einem
Entwicklungsplan des Landschaftsarchitekturbüros Felixx und
dem Stadtentwicklungsbüro PosadMaxwan umgestaltet werden.
Ziel des Vorhabens Nature Based City of Almere ist, trotz
Bevölkerungswachstum eine stärkere Integration von natürlichen
Elementen in die städtische Umgebung zu fördern.
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Verdichtung durch Ökosystemdienstleistungen
Die Stadt wurde auf Land gebaut, das durch die Trockenlegung
eines Teils des IJsselmeers, eines großen Binnensees, gewonnen
wurde. Sie ist zudem relativ jung; ihre Entwicklung begann erst in
den 1970er-Jahren. Trotz ausgezeichneter infrastruktureller
Anbindung hat sie eines der am wenigsten dicht besiedelten
Stadtzentren der Niederlande. Bis 2030 wird der Bau von mindestens
5.000 neuen Wohnungen angestrebt, mit dem Potenzial, bis 2050 bis
zu 15.000 Wohnungen zu realisieren.
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Nature Based City of Almere zielt darauf ab, die Dichte
im Stadtzentrum zu erhöhen und es damit lebendiger zu gestalten.
Parallel dazu ist geplant, die Attraktivität des öffentlichen Raums
durch die Integration von sogenannten Ökosystemdienstleistungen
massiv zu erhöhen. Diese Dienstleistungen umfassen eine breite
Palette von Funktionen, die Ökosysteme erfüllen und die essenziell
für das Wohlbefinden des Menschen sowie für die wirtschaftliche und
ökologische Stabilität sind.
Erweiterung des Grün-blauen Netzwerks bis ins Zentrum
In der städtebaulichen Planung für Almere bedeutet dies eine
Orientierung am „Garden City“-Prinzip, das eine harmonische
Integration von natürlichen und urbanen Elementen vorsieht. Hier
manifestiert es sich in den sogenannten grün-blauen Strukturen. Sie
betonen die Verbindung von vegetationsreichen Bereichen (grün) und
Wasserflächen (blau) innerhalb der Stadtplanung. Solche Strukturen
sind wesentlich für die Schaffung gesunder und nachhaltiger urbaner
Räume.
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Ziel in Almere ist, dieses grün-blaue Netzwerk von der
Peripherie bis ins Zentrum der Stadt zu erweitern. Ein
Schlüsselelement dieses Plans ist die Transformation des
Weerwaters, eines zentralen Gewässers, in ein vielseitiges
Ökosystem. Dies soll nicht nur die Biodiversität fördern, sondern auch die
Lebensqualität in der Stadt verbessern und zentrale ökologische
Funktionen übernehmen, die für die nachhaltige Entwicklung Almeres
entscheidend sind.
Prototyp für nachhaltigen Städtebau?
Das Stadtzentrum wird weiterhin als wirtschaftliches, soziales,
kulturelles und dabei dichter besiedeltes Zentrum fungieren, das
über ein Netzwerk aus Verkehrswegen und öffentlichen Plätzen mit
der umgebenden Region verbunden ist. Dabei sollen zwei Bezirke das
zentrale Weerwater flankieren. Der südliche Bezirk wird durch
großzügig bewaldete Parks geprägt sein, die durch die Überbauung
der dort verlaufenden Autobahn A6 entstehen sollen. Im nördlichen
Bezirk befindet sich das Bahnhofviertel, welches vom sogenannten
Stadsweteringpark, einer Art Kanal mir naturnah belassenen Ufern,
umgeben sein wird.
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Von einem internen städtischen Gremium ist Nature Based
City bereits genehmigt worden. Sollte auch der Stadtrat der
Umsetzung zustimmen, könnte das Konzept, durch die Integration von
Ökosystemdienstleistungen einen attraktiven Lebensraum zu schaffen,
als Vorbild für zukünftige Stadtentwicklungen dienen.
Projektteam: Felixx, Rotterdam
(Landschaftsarchitektur); PosadMaxwan, Den Haag
(Stadtentwicklungsbüro)
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