Konzepte gegen die Hitze
Drei Pavillons auf der 19. Architektubiennale
Es wird heiß – gleich drei Pavillons nehmen sich auf der 19. Architektubiennale in Venedig dem Thema Hitze an. Unter dem Titel Intelligens. Artificial, Natural, Collective. möchte der Kurator der internationalen Architekturausstellung Carlo Ratti Architektur als Werkzeug gegen den globalen Klimawandel in Stellung bringen. Deutschland, Belgien und Bahrain antworten mit dem Einsatz von Pflanzen als natürliche Kühlung und hitzeangepasserter Gestaltung.
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Deutscher Pavillon: Alarmruf gegen urbane Überhitzung
Unter dem Titel Stresstest inszeniert der Deutsche Pavillon die Folgen der Klimaerwärmung in Städten. Das Kurator*innenteam, mit Nicola Borgmann, Elisabeth Endres, Gabriele G. Kiefer und Daniele Santucci, macht die Überhitzung des urbanen Raums physisch erfahrbar – durch Wärmeskulpturen, Heizplatten und einer interaktiven Videoinstallation. Im Destress-Bereich zeigt der Pavillon mögliche Lösungsansätze: Hainbuchen im Halbschatten und Best Practice Beispiele von Stadtbegrünung verdeutlichen das kühlende Potenzial grüner Infrastruktur.
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Belgischer Pavillon: Pflanzen für das Raumklima
Der belgische Beitrag Building Biospheres untersucht, wie Pflanzen zur Klimaregulierung in Gebäuden beitragen können. Kuratiert von dem Landschaftsarchitekten Bas Smets in Zusammenarbeit mit dem Neurobiologen Stefano Mancuso, dient der Pavillon selbst als Labor: Über 200 Pflanzen erzeugen mithilfe intelligenter Sensorik ein natürlich gesteuertes Raumklima. Die Ausstellung zeigt, wie Architektur künftig in Symbiose mit der Natur funktionieren kann – allerdings nur durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aus Wissenschaft, (Landschafts-)architektur, Ökophysiologie und Design.
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Bahrainischer Pavillon: Kühles Konzept für heißes Klima
Mit dem Projekt Heatwave präsentiert Bahrain eine passive Kühltechnologie, die die extreme Hitze und die traditionellen Bauformen des Landes in den Fokus rückt. In einer minimalistisch gestalteten Rauminstallation im Arsenale stellt der Kurator Andrea Faraguna ein thermo-hygrometrisches System vor, das durch Luftführung, Verschattung und Materialität ein Mikroklima schafft. Die modulare Struktur mit einem zentralen Stützpunkt erlaubt eine flexible Anwendung im urbanen Raum und könnte unter anderem auf Baustellen zum Einsatz kommen.
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