Mehrfamilienhäuser in Antwerpen
Wohneigentum für nicht so Wohlhabende
In der Natur und dennoch stadtnah wohnen – das ist für viele Menschen eine Idealvorstellung. Die Bewohner*innen der beiden neuen Wohnriegel im Süden Antwerpens nach Plänen von B-architecten und Karres en Brands kommen diesem Ideal ziemlich nahe. Der Stadtteil Wilrijk profitiert von der städtischen Infrastruktur ebenso wie von vielen Grünflächen, die den Bezirk durchziehen. Die Neubauten liegen direkt am Park Van Eeden und sind Bestandteil des derzeit entstehenden Quartiers Neerland, welches einmal 400 Wohneinheiten umfassen soll.
Gallerie
Ein Zehntel davon befindet sich in den beiden Wohnriegeln mit jadegrüner Keramikfassade. Diese stehen parallel zueinander und erstrecken sich von Norden nach Süden, sodass die Wohnungen nach Osten und Westen orientiert sind. Das kleinere Volumen ist viergeschossig und beherbergt acht Maisonettes mit Privatgärten und acht Wohnungen mit großen Loggien bzw. Balkonen. Der höhere und breitere Baukörper mit fünf Geschossen umfasst 24 Wohnungen. Beide Gebäude sind unterirdisch über eine Tiefgarage für Fahrräder und Autos verbunden sowie über einen erhöhten, gepflasterten Platz. Dort befinden sich wenige Stellplätze sowie die Hauseingänge. Die Gartenwohnungen haben zusätzlich einen Hintereingang.
Gallerie
Wohneigentum für nicht so Wohlhabende
Die Mehrfamilienhäuser entstanden im Auftrag der SBK Arro Antwerpen, einem Bau- und Kreditunternehmen, das sozial orientierten Wohnungsbau fördert, um Menschen mit geringen Einkommen Zugang zu subventioniertem Wohneigentum zu ermöglichen. Die Wohnungspreise variieren zwischen 190.000 und 215.000 Euro netto für Einheiten von 90 bis 100 Quadratmetern plus sechs bis zehn Quadratmeter Loggia bzw. Balkon. Etwas teurer sind die Maisonettes. Die Wohnungen werden im Rohbau verkauft, wobei nur die Bäder fertiggestellt sind. Ein Kauf ist nur möglich, wenn die Interessent*innen bisher kein Eigentum hatten und eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten.
Gallerie
Jadegrüne Keramikhaut
Die Fassaden beider Häuser sind vollflächig mit jadegrünen Keramikfliesen bekleidet. Die Fliesen im Riemchenformat haben die Maße 6,20 x 25,00 cm und wurden im Kreuzverband als Abschluss eines Wärmedämmverbundsystems verklebt. Dabei wechselt das Verlegemuster und skaliert die großen Fassadenflächen: Während die Fliesen auf Höhe der Fenster liegend aufgebracht wurden, kommen sie zwischen den Geschossen stehend zur Ausführung.
Gallerie
Der helle, gedeckte Grünton der glänzend glasierten Keramik korrespondiert sehr gut mit der restlichen Fassadengestaltung, die schlicht, aber akzentuiert gestaltet ist. Die Fenster- und Türrahmen sind weiß oder dunkelgrün gehalten, die filigranen metallischen Absturzsicherungen an den Loggien sind weiß, die Fallrohre wiederum dunkelgrün. Ein fehlender Dachüberstand und sehr schmale Fensterlaibungen verleihen dem Baukörper ein kompaktes und markantes Erscheinungsbild.
Keramikfassaden sind langlebig, pflegeleicht und wartungsarm – ein Umstand, der den künftigen Eigentümer*innen und ihrem Budget zugutekommen wird.
Bautafel
Architektur: B-architecten, Antwerpen und Karres en Brands, Hilversum
Projektbeteiligte: Agrob Buchtal, Schwarzenfeld (Hersteller Fassadenfliesen; verwendetes Produkt: Craft)
Bauherr*in: SBK Arro Antwerpen
Fertigstellung: 2021
Standort: 2610 Antwerpen, Belgien
Bildnachweis: Olmo Peeters