Wohnhaus in Tieringen
Gebäudesteuerung durch KNX-Systeme
Das Wohnhaus H 16, welches vom Stuttgarter Architekturbüro Werner Sobek realisiert wurde, befindet sich in einem kleinen Örtchen auf der Schwäbischen Alb. Es besteht aus zwei würfelartigen Gebäudeteilen, einem Ganzglaskörper und einem schwarzen opaken Kubus, die auf die besondere Gegebenheiten des Hanggrundstückes zu reagieren scheinen. Umgeben sind die beiden Baukörper von einer Natursteinmauer, die zum Einen vor unerwünschten Blicken schützt und zum Anderen als Hangabschluss dient, ohne die Sicht auf das umgebende weite Land zu verstellen.
Gallerie
Die beiden kontrastreichen Baukörper unterscheiden sich nicht nur äußerlich voneinander, sondern beinhalten auch vollkommen unterschiedliche Funktionen. Der schwarze Wohnwürfel, bestehend aus eingefärbten Sichtbetonfertigelementen, beherbergt die Schlafräume und die sanitären Anlagen. Belichtet werden die Räumlichkeiten über geschosshohe, vertikale Lichtschlitze.
Der gläserne, etwa sechs Meter auskragende Baukörper liegt über dem schwarzen Kubus. In seinem Inneren ist ein offener, flexibler Wohnbereich vorgesehen. Der Glasquader besteht aus einer speziellen Dreifachverglasung, die sonnenschutzbeschichtet ist und zudem einen guten Wärmedurchgangswiderstand aufweist. Die großformatige Verglasung (2,36 x 3,63 m) lässt sich an drei Stellen durch Schiebetüren öffnen – teils motorisch, teils manuell. Beide Baukörper wurden in Stahlskelettbauweise errichtet. Im Inneren sind sie durch eine gefaltete Edelstahltreppe miteinander verbunden. Das Gebäudeensemble wird durch einen dritten, hellen Kubus ergänzt, der die Garage und die Haustechnik beinhaltet.
Elektro/Gebäudetechnik
Neben der Wiederverwertbarkeit der Materialien stand beim Entwurf
des Gebäudes vor allem die Energiebilanz im Vordergrund. Durch die
Nutzung von Geothermie in Verbindung mit einem Wärmepumpensystem,
einer mechanischen Grundlüftung mit Wärmerückgewinnung und
vortemperierter Luft sowie einer Photovoltaikanlage zur
Stromerzeugung ist das Gebäude weitestgehend energetisch autark.
Ein integriertes Klimakonzept und eine eingebundene Gebäudeautomation werden durch ein KNX-System
ermöglicht. In einem Netzwerk von miteinander kommunizierender
Geräte regeln die KNX-Sensoren u.a. den Einsatz von Licht, Wärme,
Frischluft und Beschattung. So spart man nicht nur Energie, sondern
auch Betriebskosten. Passend zum Design des Gebäudes wurden für das
KNX-System Komponenten aus Edelstahl gewählt.
Bautafel
Architekten: Werner Sobek, Stuttgart
Projektbeteiligte: Jung, Schalksmühle (KNX-System), Transplan Technik-Bauplanung/Transsolar, Stuttgart (Gebäude- und Klimatechnik); Baumgärtner, Kippenheim (Elektrotechnik, Gebäudeautomation, Solartechnik)
Bauherr: Familie Link, Balingen
Fertigstellung: 2006
Standort: 72469 Tieringen
Bildnachweis: Jung, Schalksmühle
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