Leitdetails für Bauteilanschlüsse in den Gebäudeklassen 4 und 5
Publikation des Informationsdienstes Holz
Holz ist als Baustoff zunehmend beliebt – nicht zuletzt durch eine immer intensiver geführte Klimaschutzdiskussion und als Alternative zur „herkömmlichen“ Massivbauweise. Als nachwachsender, ökologischer Roh- und Baustoff birgt Holz zahlreiche Vorteile, hinsichtlich des Brandschutzes jedoch auch Nachteile bzw. Besonderheiten beim Baurecht und der konstruktiven Ausbildung.
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Maßgeblich für den im Jahr 2021 erschienenen Leitfaden des Informationsdienstes Holz ist das geltende Baurecht samt der damit verbundenen Anforderungen für die Planung und Ausführung einschließlich der Detailplanung. Die Publikation Leitdetails für Bauteilanschlüsse in den Gebäudeklassen 4 und 5 bietet Antworten auf baukonstruktive Fragestellungen bei großvolumigen und mehrgeschossigen Bauvorhaben in Holzbauweise.
Die Einführung der Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an hochfeuerhemmende Bauteile in Holzbauweise (M-HFHHolzR) im Juli 2004 bildete eine Grundlage, um die Einsatzmöglichkeiten mehrgeschossiger Holzbauweisen zu erweitern. Durch Novellierungen der Musterbauordnung (MBO) und der verschiedenen Landesbauordnungen (LBO) sind mittlerweile Bauvorhaben in Holzbauweise bis zur Hochhausgrenze möglich, ebenso Gebäude bis zur Gebäudeklasse 5. Vorreiter war die LBO Baden-Württemberg von 2015 mit der Holzbaurichtlinie Baden-Württemberg (HolzbauRLBW), welche neben der Festsetzung der Anforderungen an Bauteile und Außenwandbekleidungen auch Anforderungen an die Rauchdichtheit formuliert und von weiteren Bundesländern übernommen wurde.
Der Aspekt der Rauchdichtheit ist neben der Feuerwiderstandsfähigkeit ein zentrales Thema des Brandschutzes. Insbesondere bei gemischten Bauweisen wie Holzhybridkonstruktionen ist diesbezüglich eine besondere Sorgfalt erforderlich, sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung vor Ort. Im Gegensatz zur Luftdichtheit ist jedoch keine absolute Dichtheit gefordert, sondern vielmehr eine sinnvolle und praxisgerechte, maximal zulässige Leckrate.
Im Fokus steht die Detailausbildung von Bauteilanschlüssen, da die Fugen maßgeblich für eine Rauchausbreitung über Bauteile hinweg sind. Anhand gut verständlicher Systemskizzen werden Brandwege und -nebenwege dargestellt (z.B. Bauteilfugen Wand-Wand, Wand-Decke, Wand-Dach) und tabellarisch die notwendigen Maßnahmen beschrieben.
Strukturiert nach Bauweise (Holztafelbau, Massivholzbau, Hybridbauweise) wird dann von grafisch gut aufgearbeiteten Systemdarstellungen auf konkrete Details eingegangen. Die Informationstiefe nimmt weiter zu – von grundsätzlichen Bauteilaufbauten über die Darstellung der relevanten Fugenbereiche in 3D-Isometrien bis zur farbigen Darstellung der Lage und Ausführung von Dichtbändern, Verfugungen, Abklebungen oder eingelegten Mineralwollstreifen. Die Kombination von Text und Bild, von Piktogrammen, Erläuterungen, Detailzeichnungen und farbiger Hervorhebung der relevanten Maßnahmen ergibt ein hilfreiches Werkzeug zur sicheren Planung (und Bauüberwachung) von Holzbauwerken mit Fokus auf den Rauch- und Brandschutz.
Die Publikation erscheint als Holzbau-Handbuch in der Reihe 3 I Teil 5 I Folge 2 und ist als Pdf-Datei auf der unten genannten Webseite des Informationsdienstes Holz kostenfrei verfügbar (siehe Surftipps).
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