Wohnhaus in Ottobrunn
Kompakter Baukörper in Porenbeton
Weil das Wohnhaus aus den 1970er-Jahren nicht mehr die Ansprüche der fünfköpfigen Familie erfüllen konnte, entschieden sich die Bauherren in Ottobrunn bei München für einen Neubau. Er sollte nicht nur zum Familienleben passen, sondern auch die aktuellen Anforderungen an ein energieoptimiertes Wohnen erfüllen. In einem ruhigen Wohngebiet, bestehend aus traditionellen Einfamilienhäusern mit Walm- und Satteldächern, entstand nach den Entwürfen des Architekten Volker Schwab das neue Haus der Familie.
Gallerie
Zwei ineinandergeschobene Quader ergeben das Gesamtvolumen: Ein eingeschossiger, holzverkleideter Riegel erstreckt sich über die Breite des Grundstücks zur Straße hin, dieser wird überlagert von einem größeren Volumen, das Weiß verputzt ist und den Übergang zum Garten bildet. Gen Straße dominiert der eher geschlossen wirkende Holzriegel das Erscheinungsbild des Gebäudes, gen Garten öffnet eine großzügige Holzveranda das Volumen zum Außenraum. So konnte, trotz zurückhaltender Gestaltung, das kleine Grundstück gut ausgenutzt werden, ohne die vorhandene Fläche optisch zu erdrücken.
Der Riegel ist mit einer horizontal verlaufenden Lärchenholzlattung versehen. Die Fenster liegen in unterschiedlichen Ebenen innerhalb des Wandaufbaus. Dadurch zeichnen sich die verschiedenen Nutzungen bereits in der Fassade ab: Für die Kinderzimmer sind die Öffnungen beispielsweise tief nach innen gezogen, während die des Bastelzimmers bündig angebracht wurden.
Im Inneren wird das Haus durch Erschließungsflure im Erd- und Obergeschoss gegliedert, die klare Achsen durch das Gebäude bilden und Blickbeziehungen nach außen herstellen. Die Nebenräume wie Speisekammer, WC und Gästezimmer befinden sich im eingeschossigen Riegel. Wohnen, Essbereich und Küche sind zum Garten orientiert, der Wohnraum kann auf die bereits erwähnte Holzveranda ausgeweitet werden, die mit einem verschiebbaren Wintergarten flexibel vor Regen zu schützen ist. Im Obergeschoss liegen die Kinder- und das Bastelzimmer auf der Gartenseite, der Bereich der Eltern mit Ankleide, Schlafzimmer, japanischem Bad und Arbeitsraum befindet auf der anderen Seite des Erschließungsflurs - zur Straße hin.
Eichenparkett und Naturstein bilden die Bodenbeläge, die Wände und Decken sind weiß verputzt, Schrankeinbauten wurden ebenfalls aus Eichenholz gefertigt.
Mauerwerk
Dem Wunsch der Bauherren folgend, suchte der Architekt ein
massives, hochwärmedämmendes Baumaterial, mit dem eine kompakte
Bauweise leicht realisieren ließ. Durch die Entscheidung für
Porenbeton konnten mehrere Faktoren gleichzeitig
erfüllt werden: Das sehr gute Dämmvermögen unterschreitet die
Vorgaben der EnEV von 2009, außerdem war der Baustoff in
seiner Dichte und gleichzeitig leichten Verarbeitbarkeit gut
geeignet zur Umsetzung der Entwurfsidee.
Während bei dem größeren der beiden Baukörper der Porenbeton einfach verputzt wurde, liegt bei dem mit Lärchenholz verkleideten Riegel eine Mineralwolledämmschicht zwischen Mauerwerk und hinterlüfteter Holzlattung. Die Wandstärke beträgt demzufolge 48 cm bzw. 46,5 cm.
Wandaufbau OG:
- 1,5 cm Innenputz
- 36,5 cm Porenbeton (Ytong PPW 1,6-0,30)
- 5 cm Mineralwolle (MW WLG 040)
- Abdichtungsbahn
- 2,4 cm Holzlattung/Hinterlüftung
- 2,4 cm Horizontale Lärchenholzleisten
- 1,5 cm Innenputz
- 2,5 cm Porenbeton (Ytong Planblock P 2-0,35; 42,5 cm)
- 2,5 cm Außenputz
Bautafel
Architekten: Arch 01 Architekturbüro Volker Schwab, Vohenstrauß
Projektbeteiligte: Nürnberger und Epp, Miesbach (Bauunternehmer); Ytong, Duisburg (Porenbeton); Thalmaier, Otterfing (Zimmerer); Meier, Thumsenreuth (Fenster und Innentüren); Kick, Pleystein (Schreiner)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2010
Standort: 85521 Ottobrunn
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