Villa Tennisvägen in Ljunghusen
Handgefertigte Flachziegel im Kiefernwald
Die Ortschaft Ljunghusen liegt auf einer Halbinsel am südlichen Ende von Schweden. Sie ist berühmt für ihre sandigen Strände und den umrahmenden Kiefernwald Ljungskogen. Im Herzen dieses Waldes liegt die Villa Tennisvägen nach Entwürfen von Johan Sundberg Arkitektur, deren Fassade aus dunklen Mauersteinen mit den dunklen Stämmen der Kiefern verschmilzt.
Gallerie
Sorgfalt bis ins Detail
Das Einfamilienhaus, welches für eine vierköpfige Familie gedacht ist, besteht aus aneinandergereihten quaderförmigen Volumina, die U-förmig um den rückwärtigen, nach Westen ausgerichteten Garten und den großen Pool arrangiert sind. Zur Straßenseite hin gibt sich das Gebäude eher geschlossen, während im inneren Licht, Platz und großzügige Ausblicke in den Garten und die Natur vorherrschen. Die Architekturschaffenden legten Wert darauf, dass alle Räume mit derselben Sorgfalt gestaltet werden. So ist beispielsweise die Waschküche kein versteckter, unwirtlicher Nebenraum, sondern ein Platz, der sich mit hohen Fenstern zum Außenraum öffnet. Aus demselben Grund entwarfen die Verantwortlichen den größten Teil der Inneneinrichtung selbst. Jeder Ort hat seinen eigenen Charakter erhalten, der zur jeweiligen Funktion passt. Dabei wurden nur wenige, natürliche Materialien eingesetzt: Im Außenraum sind dies die dunklen Mauersteine und dunkelgrau lackierte Aluminiumträger im Terrassenbereich. Im Kontrast dazu stehen die warmen Materialien im Innenraum wie Eichen- und Zedernholz, aus denen die Treppenstufen und Einbauten gefertigt wurden, sowie helle Keramikfliesen und Naturstein.
Ruhige Suite
Das Zusammensein und die Intimität des Familienlebens stehen im Zentrum des Entwurfs. Ein großzügiger Wohnraum bildet die Mitte des Hauses und ist die Bühne des gemeinsamen Lebens. Die direkt anschließende Küche ermöglicht das Beieinandersein auch während des Zubereitens der Mahlzeiten. Die Raumvolumina sind im Erdgeschoss aneinandergereiht und laden zu einem Spaziergang durch das Haus ein. Durch eine leicht versteckte Treppe in der nordöstlichen Ecke des Hauses gelangen die Eltern in ihre private und separierte Suite, die zudem als einziger Raum im Obergeschoss liegt, von dem aus sie jedoch immer noch die Räume im Parterre überblicken können.
Handgefertigte Ziegel
Die Fassade besteht aus dänischen Mauerziegeln in einem flachen Format mit 528 x 108 x 37 Millimetern Kantenlänge, die nach alter Handwerkstradition gefertigt und im Läuferverband vermauert wurden. Sie bestehen aus verschiedenen Tonarten, die in Holzformen geformt und getrocknet werden. Jeder Stein wird dabei durch den Daumen des Handstreichers geprägt, der den Stein aus der Form drückt. Die variierenden, sehr hohen Temperaturen im Brennofen geben den Mauersteinen ihre charakteristische und ansprechende Färbung. Durch die variierenden Temperaturen im Brennofen erhalten die Mauersteine ihre charakteristischen und ansprechenden Färbungen. Ursprünglich waren sie in Zusammenarbeit mit Peter Zumthor für das Kolumba Museum in Köln entwickelt worden. -sh
Bautafel
Architektur: Johan Sundberg Arkitektur, Lund
Projektbeteiligte: Henrik Ålund, Malmö (leitender Architekt); SG Svensson, Hjärup (Bauingenieur); Niklas Samberg, Höllviken (Bauunternehmen); Petersen Tegl, Broager (Ziegel)
Bauherr/in: privat
Fertigstellung: 2018
Standort: Höllviken, Schweden
Bildnachweis: Markus Linderoth, Malmö
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Entenfangweg 15
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