Musikpavillon in Finkenberg
Schlichter Holzbau im historischen Dorfkern
Die kleine Tiroler Gemeinde Finkenberg liegt rund 70 Kilometer südöstlich von Innsbruck entfernt, im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Auf dem zentralen, neu gestalteten Kirchplatz befindet sich vis à vis zum Eingangsportal der historischen Dorfkirche ein zeitgenössischer Musik- und Veranstaltungspavillon. Entworfen haben ihn ATP architekten ingenieure aus Innsbruck. Sie bezogen sich dabei auf die Nachbarbebauung und schufen zugleich einen modernen Kontrast zur historischen Bausubstanz.
Gallerie
Asymmetrisch gestaltetes Satteldach
Das Gebäude sollte Platz
bieten für Konzerte, Feste, ein kleines Lokal mit Ausschank sowie
einen Proberaum für die heimische Blasmusikkapelle. Die Architekten
entwarfen einen trapezförmigen Pavillon mit einer zum Kirchenportal
offenen Südseite. Der Grundriss orientiert sich an der Form des
verwinkelten Grundstücks. Ein imposantes Satteldach stellt den
Bezug zu den Nachbargebäuden her. Der First befindet sich
allerdings nicht in der Mitte des Gebäudes, sondern ist deutlich
sichtbar nach Westen verlagert. Das von Norden nach Süden
ansteigende Dach hat keinen Dachüberstand.
An den Konzert- und Veranstaltungsraum schließt westlich ein schmales und niedrigeres Seitengebäude an. Hier befinden sich das Lokal und die sanitären Anlagen. Sechs Stützen halten seitlich ein weit auskragendes Vordach. Das nur teilweise ins Erdreich gebettete Untergeschoss beherbergt den Proberaum für die Blaskapelle. Vom Konzertsaal ist er über ein Treppenhaus zugänglich. Weil das Gelände zur Kirche hin stark ansteigt, verfügt das Sockelgeschoss über einen eigenen, verglasten Eingang: So gelangt ausreichend Tageslicht in den Proberaum.
Holzrahmenbau mit Lärchenholzbekleidung
Das Untergeschoss und die Bodenplatte bestehen aus Beton. Der Pavillon ist in Holzrahmenbauweise aus Brettsperrholz (BSP) erstellt. Die Wände und Decken im Inneren des Pavillons sind mit Lärchenholz bekleidet. Für die Zwischenwände der Nebenräume kamen selbsttragende Massivholzplatten aus unbehandeltem Kiefernholz zum Einsatz. Der Fassade ist eine Lärchenholzschalung vorgehängt. Ein Vorvergrauungsanstrich in unterschiedlichen Graustufen schützt das Holz und hebt den Kontrast zwischen innen und außen hervor.
Der Probe- und Übungsraum im Untergeschoss ist ebenfalls
gänzlich in Holz gestaltet. Die Wände sind zum Teil mit
perforierten, akustisch wirksamen Eichenholzpaneelen verkleidet.
Strapazierfähiges Eichenholzparkett dient als Bodenbelag.
Bautafel
Architektur: ATP architekten ingenieure, Innsbruck
Projektbeteiligte: Holzbau Höck, Kundl (Holzbau)
Bauherr/in: Gemeinde Finkenberg
Fertigstellung: 2022
Standort: Gemeinde Finkenberg
Bildnachweis: Tom Bause
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