Empfangsgebäude Vintgar-Klamm in Bled

Karbonisiertes Fichtenholz und helles Lärchenholz

Die slowenische Vintgar-Klamm ist eine 1.600 Meter lange Schlucht im Osten des Triglav-Nationalparks nahe der Stadt Bled. Sie wurde durch Gletscher geformt und ist seit 1893 für Besucher zugänglich. Weil deren Anzahl in den letzten Jahren stark gestiegen ist, wurde ein nachhaltiger Managementplan entwickelt, der eine Beschränkung der Personenzahl und eine digitale Ticketbuchung vorsieht. Das in Ljubljana ansässige Büro Ofis Arhitekti entwarf ein imposantes Eingangsgebäude in Holzbauweise, dessen moderne Architektur traditionelle Formen einbindet.

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Blockhaus neu interpretiert

Beim Entwurf des 42 Quadratmeter großen Gebäudes galt es, die Naturlandschaft der Klamm mit ihrer Vielfalt von über 600 Pflanzenarten und einer reichen Tierwelt zu schützen, und doch einen einladenden, funktionalen Zugang zu schaffen. Der Neubau ersetzt ein Blockhaus aus dem Jahr 1986, dessen Elemente (wie ein Satteldach) und Proportionen er aufnimmt und zeitgemäß interpretiert. Die Besucherführung ist klar strukturiert: Gruppen mit vorab gebuchten Online-Tickets sind von den spontan Ankommenden getrennt, die bei hoher Auslastung Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.

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Natur im Innenraum erlebbar

Der Neubau erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung, mit dem Fluss Radovna im Osten und der Haupterschließung im Westen. Die zum Fluss orientierte Gebäudehülle ist transparent gestaltet und öffnet den Blick in die Natur, während sich die Westseite geschlossen zeigt. Eine Ausnahme bildet der Kiosk, der bei geöffnetem Fensterladen die Wartenden mit Getränken und Snacks versorgt. Ein Steg leitet die Besucher nach innen zum Ticketverkauf oder sie spazieren weiter in die Natur. Dort eröffnen sich eindrucksvolle Aussichten auf die lebendige Strömung.  

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Leimfreie Konstruktion aus Fichte

Der massive Ziegelsockel der ehemaligen Blockhütte blieb erhalten. Für die Außenwände kamen leimfreie Holzpaneele aus slowenischem Fichtenholz mit Buchendübeln zum Einsatz. Die gesamte Tragkonstruktion besteht aus Fichtenholz und ist frei von Leim und chemischen Zusätzen. Die Fenster sind dreifachverglast, ihre Rahmen ebenfalls aus Fichtenholz gefertigt.

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Karbonisiertes Holz für die Gebäudehülle

Die Fassade und das Dach sind mit einer Verkleidung aus verkohltem Holz versehen, das mit natürlichem Kiefernharz behandelt wurde. Durch diese Technik der Holzkonservierung, bei der das Material hohen Temperaturen ausgesetzt wird, ist es vor Feuchtigkeit, Pilzbefall, Schimmel und Insekten gut geschützt. Das Kiefernharz wirkt wasserabweisend und erhält die schwarze Farbe des verkohlten Holzes. Die Innengestaltung ist von traditionellen alpinen Heuböden inspiriert. Im Kontrast zu der dunklen Hülle kommt an den Wänden, Decken und für die Einbaumöbel helles, geöltes Lärchenholz zum Einsatz.

Bautafel

Architektur: OFIS Arhitekti, Ljubljana
Projektbeteiligte:
Ekoart, Menge (Bautechnik); Ovsenik, Kranj (karbonisiertes Holz); Gradbeništvo Franc Novak, Gorica pri Slivnici (Bauunternehmen)
Bauherr/in: Bergsteigerverein Gorje, Oberes Gorje
Fertigstellung:
2024
Standort:
Triglav-Nationalpark, Slowenien
Bildnachweis: Janez Martincic, Tomaz Gregoric, Miran Kambic

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Der Neubau zwischen Wegeführung und Flussverlauf erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung.

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Die dem Hof zugewandte Eingangsseite ist durch gleichmäßige Reihen bodentiefer Fenster bestimmt.

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Der neue Wellnessbereich ist ein Holzbau mit weitem Dachüberstand und umlaufenden Fluchtbalkonen. Markante Schräg- und Diagonalstützen prägen das Gebäude, das sich allseitig mit großen Verglasungen öffnet.

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Bei schönem Wetter wird die Flügeltür an der Rückseite geöffnet.

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Der rund 33 Meter hohe dreieckige Kirchturm in Holzbauweise ist das Wahrzeichen der Gemeinde.

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Architekt Hua Li von Trace Architecture Office aus Peking dachte beim Entwurf des Forest Building an einen von Menschenhand gemachten Wald, der mit der Natur „tanzt”.

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Auf dem sandigen Boden des von Schilf gesäumten Ufers vom Haringvliet liegt ein überdimensioniertes, in Reet gehülltes Ei: das von RAU Architekten entworfene Vogelobservatorium Tij.

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Das Architektenduo Katsuya Fukushima und Hiroko Tominaga aus Fukushima hat mit der Bogenschießhalle einen Kyudo-Club für die Kogakuin Universität in Tokio entworfen.

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