Hubertus Mountain Refugio Allgäu in Balderschwang
Wellnessbereich auf drei Etagen in Holzbauweise
Eingebettet in die Berglandschaft der Bayerischen Alpen, unmittelbar an der Grenze zu Österreich, befindet sich das Wellnesshotel Hubertus Mountain Refugio Allgäu. Es gehört zum sehr kleinen Dorf Balderschwang in einer ganzjährig beliebten Ferienregion. Der Wellnessbereich des Hotels wurde bei einem Lawinenabgang im Jahr 2019 so stark zerstört, dass er abgerissen und durch einen eindrucksvollen Holzbau ersetzt wurde. Beer Bembé Dellinger Architekten haben ihn geplant.
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Konstruktiver Holzschutz als Gestaltungsmerkmal
Das ausgedehnte Erdgeschoss ist eine Betonkonstruktion mit Parkplätzen auf 2.500 Quadratmetern. Hier gibt es einen Verbindungsgang vom westlichen Haupthaus zum neuen Wellnesstempel. Diese untere Ebene fungiert als Sockel für den zweigeschossigen, nahezu quadratischen Holzbau mit Staffelgeschoss. Im Norden ist das Gebäude durch eine Lawinenwand begrenzt, das Erdgeschoss ist in den Hang gebettet.
Beide Obergeschosse und das zurückgesetzte Dachgeschoss sind rundum verglast. Weite Dachüberstände und ein umlaufender Fluchtbalkon bilden den konstruktiven Holzschutz. So ist das Gebäude vor extremen klimatischen Bedingungen geschützt. Markante Schräg- und Diagonalstützen tragen wesentlich zum charakteristischen Erscheinungsbild bei.
Wellnessbereich auf drei Etagen
Im Erdgeschoss mit der Tiefgarage sind Deckensprünge statisch so positioniert, dass sie die hohen Lasten aus den darüberliegenden Schwimmbädern, der Gartenanlage und Schneelasten in die Betonstützen abtragen können. Der Wellness- und Spa-Bereich verteilt sich auf die drei Obergeschosse. Dazu gehören innen- und außenliegende Pools, ein Naturbadeteich, verschiedene Saunen mit Freiluftbereichen, zahlreiche Behandlungsräume sowie ein Zen-Garten mit japanischem Onsen-Becken auf der Dachebene. Eine Erdsauna mit Duschbereich ist in die Hohlräume entlang der Lawinenschutzwand integriert.
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Wände in Holzmassiv- und Decken in Holzhybridbauweise
Die Holzkonstruktion ist – bis auf wenige Bereiche – im Innern sichtbar. Holzbetonverbunddecken ermöglichen große Spannweiten und erfüllen die Anforderungen an den Schallschutz. Die Decken liegen auf Unterzügen und Stützen auf, massive Holzbauwände aus Kreuzlagenholz dienen der Aussteifung und Raumbildung. Das Kreuzlagenholz besteht aus übereinander gestapelten Fichtenlamellen, die mittels formaldehydfreiem Klebstoff unter hohem Pressdruck zu großformatigen Bauelementen verleimt werden. Für die Decken kamen Brettstapelelemente, für die Einbauten Dreischichtplatten aus unbehandeltem Fichtenholz zum Einsatz. Die Treppenstufen und der Handlauf bestehen aus massivem Eschenholz, das Treppengeländer aus Metall. Der Boden ist als Sichtestrich ausgeführt.
Innen sind die Holzoberflächen unbehandelt, aber gebürstet. Das
sorgt für eine warme Atmosphäre. Die außenliegenden Holzoberflächen
sind mit einem Vorvergrauungsanstrich versehen. Für eine gute
Akustik in den unterschiedlichen Bereichen sorgen die tragenden
Verbunddecken, die mit eingefrästen Lamellen und eingeschobenen
Dämmstoffen ausgestattet sind. Der konstruktive Brandschutz wird
überwiegend durch verdeckte Knotenverbindungen erfüllt.
Bautafel
Architektur: Beer Bembé Dellinger, Greifenberg
Projektbeteiligte: Bergmeister Ingenieure, München (Statik)
Bauherr/in: Traubel Immobilien, Balderschwang, Deutschland
Fertigstellung: 2021
Standort: Dorf 5, 87538 Balderschwang
Bildnachweis: Oliver Jaist, Vahrn
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