Werkstätten ESAT Lozaits-Seguin im Pariser Vorort Villejuif
Lichtdurchfluteter Holzbau mit Sheddach
Villejuif ist eine Vorstadt im Süden von Paris. Im Quartier des Lozaits plante das in der französischen Hauptstadt ansässige Architekturbüro DREAM die Anlage Établissement et service d'accompagnement par le travail (ESAT) Lozaits-Seguin. Das Planungsteam schuf einen lichtdurchfluteten und barrierefreien Gebäudekomplex in Holzbauweise. Die etwa 3.600 Quadratmeter große Einrichtung mit Werkstätten, Caféteria, Logistikbereichen und Büros ist Teil eines Stadterneuerungsprogramms; Auftraggeber ist die soziale Wohnungsbaugesellschaft Batigère. Rund 150 Menschen mit Behinderungen können in der Einrichtung tätig sein. Sie werden dabei unterstützt, sich ein Berufsleben aufzubauen, das ihren Fähigkeiten entspricht. Das Gebäude liegt inmitten einer Parkanlage mit altem Baumbestand; die Nachbarschaft ist geprägt durch zweckmäßige Wohnblöcke.
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Offene, veränderbare Raumstrukturen
Mit sechseckigem Grundriss erstreckt sich der Neubau von West nach Ost und erweitert sich in südliche Richtung. Ein großflächig verglaster Mitteltrakt dient der Anlieferung und ist zugleich Raum für Austausch und Zusammenkünfte. Die flankierenden, eher geschlossenen Gebäudeteile verfügen über Sheddächer mit Oberlichtbändern gen Norden, um eine Überhitzung der Räume zu vermeiden. Hier befinden sich die Werkstätten und Produktionsräume. Die Werkstätten sind flexibel mit unterschiedlichen Deckenhöhen und anpassungsfähigen Räumen gestaltet, um verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden. In den Erschließungsbereichen sorgen verglaste Wandabschnitte für eine optische Erweiterung. Offene, lichtdurchflutete Räume und viel Holz sorgen für eine warme und einladende Atmosphäre. Neben den Werkstätten befinden sich im Erdgeschoss die Räume der Verwaltung und eine Caféteria.
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Konstruktiver Holzbau aus Fichte und Douglasie
Der Holzskelettbau ruht auf einer Bodenplatte aus Beton. Für tragende Elemente, die der Feuchtigkeit ausgesetzt sind, kam unbehandeltes Brettschichtholz aus Douglasie zum Einsatz. Die vor Witterungseinflüssen geschützten tragenden Elemente bestehen aus unbehandeltem Brettschichtholz aus Fichte – für geschützte Bereiche eine robuste und kostengünstige Lösung. Für die Fassade sind vorgefertigte Holzrahmen mit einer Verkleidung aus Waldkiefer ausgestattet und druckimprägniert, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Die Verkleidung ist vorgegraut, damit sie nicht unregelmäßig altert. Die Holzbohlen sind vertikal angeordnet, sodass Wasser entlang der Maserung abfließen kann, was die Lebensdauer des Holzes erhöht. Als Wandverkleidung im Innenraum kamen Grobspanplatten zum Einsatz. Das Holz wirkt temperatur- und feuchteausgleichend, es wirkt sich günstig auf das Raumklima aus.
Bautafel
Architektur: DREAM, Paris
Projektbeteiligte: Bollinger+Grohmann, Frankfurt a. M. (Ingenieure); Arbonis, Rueil Malmaison (Holzstruktur)
Bauherr/in: ESAT Lozaits-Seguin, Villejuif
Fertigstellung: 2024
Standort: 12 Rue Auguste Renoir, 94800 Villejuif, Frankreich
Bildnachweis: Cyrille Weiner
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