Maritimes Zentrum The Lantern in Esbjerg
Organisch geschwungen und wetterfest in Holz und Beton
Ein architektonisches Wahrzeichen bereichert die Hafenstadt Esbjerg an der Westküste Dänemarks. Das maritime Zentrum The Lantern (die Laterne) ist ein Treffpunkt für Wassersportvereine und Besucher*innen aller Alters- und Interessengruppen. Zukünftig soll es zudem als sozialer Mittelpunkt des geplanten Wohnquartiers am Hafen dienen. Das in Oslo ansässige Büro Snøhetta entwickelte in Partnerschaft mit dem dänischen Büro WERK Arkitekter ein organisch geformtes, markantes Gebäude mit einer Holzfassade aus wärmebehandelter Kiefer, die den rauen Wetterbedingungen standhält.
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Großzügige Terrasse als Zentrum
Der Grundriss hat eine asymmetrisch ovale Form. Die gerundete Fassade des zweigeschossigen Baus ist sowohl vom Wasser als auch vom Land aus gut sichtbar und zugänglich. Im Süden führt ein Bootsanleger mit doppeltem Steg zu einem der beiden Haupteingänge. Ein weiterer Eingang befindet sich im Westen. Breite Außentreppen führen zu einer großzügigen Terrasse im Obergeschoss. Dort sind verschiedene Vereine, wie Ruder-, Kajak-, Segel-, Tauch- und Triathlonclubs sowie Gemeinschaftsräume, ein Bildungszentrum und Trainingseinrichtungen untergebracht. Zwei asymmetrisch gerundete Ausschnitte in der Geschossdecke geben den Blick ins Erdgeschoss frei. Hier befinden sich das Bootslager und Werkstatträume. Eine Wendeltreppe verbindet beide Geschosse.
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Kanus inspirieren zur Fassade
Um das Gebäude vor Hochwasser und Sturmfluten zu schützen, ist das Warftgeschoss aus Beton erstellt und in einem Stück gegossen. Dadurch soll Wasserdichtigkeit gewährleistet werden. Das obere Geschoss ist in Holzmassivbauweise errichtet. Für die umlaufende Fassade kam thermobehandeltes Kiefernholz zum Einsatz. Das Erscheinungsbild zeigt sich von nebeneinander aufgestellten Kanus inspiriert: Die horizontal geführte Holzbekleidung senkt sich jeweils zu den Fensteröffnungen ab, und wird gegliedert durch vertikale Rippen, die dementsprechend stärker oder weniger deutlich hervortreten. Durch eine wechselnde Anzahl und Position der Fenster entsteht ein bewegtes Fassadenbild. Einige Fassadenelemente wurden im Werk vorgefertigt und vor Ort montiert. Auch die Montage der Hauptkonstruktion erfolgte mit vorgefertigten Bauteilen. Als Grundlage für den Fertigungsprozess diente ein IFC-Modell.
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Ringförmig angeordnete Solarpaneele
Die Fenster sind in vier Höhen unregelmäßig in die vertikalen Fassadenstreifen eingesetzt. Sie sorgen für Tageslicht in den Innenräumen und erhellen das Gebäude bei Nacht, vergleichbar mit einer Laterne. Auf dem geneigten Dach sind ringförmig entlang des Firstes Solarpaneele angeordnet. Auch innen ist Holz ein prägendes Material. Die Wandverkleidung besteht aus Kiefer-Furnierschichtholz. Tragende Stützen und Träger wurden sichtbar belassen. Im Gegensatz zur äußeren Hülle kommt hier ausschließlich unbehandeltes Holz zum Einsatz. Für den Bodenbelag der Terrasse wurde durch Acetylierung modifiziertes Holz verwendet: Das gilt als besonders strapazierfähig und eignet sich gut für die Anwendung im Außenbereich.
Bautafel
Architektur: Snøhetta, Oslo und WERK Arkitekter, Kopenhagen
Projektbeteiligte: OJ Rådgivende Ingeniører, Horsens; Accsys Accoya, Arnheim (Holzboden Terrasse)
Bauherr/in: Gemeinde Esbjerg
Fertigstellung: 2022
Standort: Esbjerg, Dänemark
Bildnachweis: wichmann+bendtsen photography, Kopenhagen
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