Erweiterung eines Kindergartens in Wals-Siezenheim
Lichtdurchfluteter Holzmassivbau
Sie gehört nicht mehr zum Stadtgebiet Salzburgs – die österreichische Gemeinde Wals-Siezenheim ist aber verkehrstechnisch sehr gut angebunden. Der Flughafen ist nicht weit, die Grenze zu Deutschland mitten durch den Fluss Saalach sogar noch näher. Kontinuierlich wachsende Einwohnerzahlen machten die Erweiterung des vierzügigen Kindergartens Grünau aus dem Jahr 1994 erforderlich. Diese plante das Salzburger Architekturbüro dunkelschwarz auf einem weitläufigen Grundstück, mit Wohnhäusern im Norden und Feldern im Süden. Der Gebäuderiegel in Holzbauweise hebt sich in der Materialisierung deutlich ab, orientiert sich in Höhe und Proportion jedoch am Bestand. Er bietet auf rund 900 Quadratmetern Raum für vier weitere Gruppen.
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Klare Raumaufteilung mit Bezug ins Freie
Das
langgestreckte, weiß verputzte Bestandgebäude liegt im Norden des
Grundstücks. Hier befindet sich weiterhin der Haupteingang zum
Kindergarten. Auf der Ostseite schließt der Neubau im rechten
Winkel an, sodass ein L-förmiger Grundriss entsteht. Die Verbindung
zwischen Alt- und Neubau ist beidseitig verglast – sie bildet eine
geschossübergreifende Kommunikationszone. Dort befindet sich der
Treppenaufgang ins Obergeschoss und ein Zugang zum großen Garten
mit alten Bäumen.
Die Raumaufteilung des Erweiterungsbaus ist auf beiden Etagen gleich: Es gibt je zwei Gruppenräume mit sanitären Anlagen und einen Bewegungsraum. Die Räume orientieren sich zu den Freiflächen im Südwesten, während die Erschließungsflure im Nordosten angeordnet sind. Den Gruppenräumen sind im Erdgeschoss Terrassen und im Obergeschoss Balkone vorgelagert. Große Fenster lassen viel Tageslicht hinein und ermöglichen schöne Ausblicke in die Natur.
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Massiver Holzbau mit Lärchenholzfassade
Der Anbau ist in Holz-Massivbauweise auf einer Bodenplatte aus Beton errichtet. Für die Außenwände (insgesamt 39,5 cm) kam Brettsperrholz (BSP) aus Fichte, Mineralwolle sowie eine diffusionsoffene Unterdeckplatte zum Einsatz. Die Fassade bildet eine hinterlüftete Holzschalung aus witterungsbeständigem, unbehandelten Lärchenholz. Die Decken sind als sichtbare Holzbalkendecken (Brettschichtholzträger) mit zwischenliegenden Akustikplatten ausgeführt. Geöltes Stabparkett aus Ahorn dient als Bodenbelag. Bei sämtlichen Wänden im Innenraum wurde das Holz sichtbar und unbehandelt belassen.
Bautafel
Architektur: dunkelschwarz, Salzburg
Projektbeteiligte: Innovaholz, Niedernfritz (Ausführung); Sabag, Salzburg (Bauleitung); ConLignum, Rottenmann (Tragwerksplanung); Carina Leikermoser (Kunst am Bau)
Bauherr/in: Gemeinde Wals-Siezenheim
Fertigstellung: 2020
Standort: Grünauerstraße 83, 5071 Wals, Österreich
Bildnachweis: Albrecht Imanuel Schnabel, Rankweil
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