Skelettbauweise
Eigenschaften und Möglichkeiten
Wenn die tragende Struktur eines Gebäudes aus linearen (auch: stabförmigen) Bauteilen wie Stützen und Trägern besteht, die nicht raumabschließend sind, handelt es sich um eine Skelettbauweise. Eine frühe Form des Holzskelettbaus ist das Fachwerk. Bei Fachwerkbauten liegen äußere Hülle und Tragwerk allerdings in einer Ebene, was heute in der Regel nicht der Fall ist. Aus bauphysikalischen Gründen ist die Gebäudehülle der Struktur meist vorgesetzt.
Gallerie
Für eine rationelle Bauweise und die Vorfertigung der Bauelemente ist das Zugrundelegen eines Rasters sinnvoll. Damit wiederholen sich bestimmte Spannweiten der Träger und die räumliche Ordnung des Grundrisses unterliegt diesem Raster. Wäre zum Beispiel 1,50 x 1,50 Meter die kleinste Einheit, würden deren Vielfache die Achsmaße der Räume und Erschließungsflächen bestimmen. Selbstverständlich können die Räume rechteckig sein oder übereck laufen.
Stützweiten und Raster
Die Stützweiten betragen üblicherweise (auch aus
wirtschaftlichen Gründen) drei bis acht Meter, möglich sind bis zu
zwölf Meter. Die maximale Spannweite ist materialabhängig – neben
Konstruktionsvollholz für kleinere Bauwerke kommen häufig Stützen
und Träger aus Brettschichtholz zum Einsatz. Solche verleimten
Holzelemente sind sehr formstabil, was in den Anschlusspunkten eine
wichtige Rolle spielt.
Weil das Tragwerk von der Hülle und dem Innenausbau eines Gebäudes weitgehend unabhängig ist – es handelt sich um ein sogenanntes offenes Bausystem – ermöglicht die Skelettbauweise hohe Flexibilität. Basierend auf einem Raster kann das Bauwerk sich ändernden Umständen angepasst werden, die ordnende Struktur bietet eine enorme Freiheit. Die Raumaufteilung ist variabel, die bauliche Struktur lässt sich prinzipiell einfach fortführen.
Fügung und Aussteifung
Besonderes Augenmerk gilt der Fügung der Bauelemente. Die als Knotenpunkte bezeichneten Stellen des Tragwerks, in denen Träger und Stützen aufeinandertreffen, sind maßgeblich für die Statik und Dauerhaftigkeit des Bauwerks; nicht selten bilden sie auch ein wichtiges gestalterisches Element. Sie sind nicht biegesteif. Handelte es sich früher um Holz-in-Holz-Verbindungen, die bis heute in verschiedener Weise weiterentwickelt wurden, kamen im 20. Jahrhundert diverse Stahlverbindungen hinzu sowie Klebstoffe. Auch hier gibt es eine Vielzahl an bewährten, auch kombinierten Varianten ebenso wie Neuentwicklungen.
Die Aussteifung des Holzskeletts erfolgt über Auskreuzungen (hölzerne Verstrebungen, Zugbänder und -stäbe aus Stahl) oder auch Wand- und Deckenscheiben in Holztafelbauweise, Beton oder Mauerwerk.
Ein hoher Vorfertigungsgrad der Bauelemente geht mit einer
präzisen Ausführung einher. Der Transport von Bauteilen ist gerade
bei überschaubaren Längen einfach, das Gewicht gering.
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