Kindertagesstätte in Beilngries
Holzmassivbau mit hohem Vorfertigungsgrad
Im Stadtpark der oberbayerischen Stadt Beilngries in unmittelbarer Nähe zum Fluss Sulz befindet sich der Neubau der Kindertagesstätte St. Franziskus. Er ersetzt ein gegenüberliegendes Bestandsgebäude und bietet mit 945 Quadratmetern Nutzfläche Platz für rund 100 Kindergarten- und 20 Krippenkinder. Bär Stadelmann Stöcker Architekten und Stadtplaner entwarfen einen zweigeschossigen, zweifach abgewinkelten Gebäuderiegel in Holzmassivbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad. Raumhohe Fenster sowie eine große Südterrasse schaffen den Bezug zur umliegenden Natur.
Gallerie
Klares Raumkonzept für einfache Orientierung
Über einen Vorplatz an der Nordseite wird der Bau erschlossen; der Eingang führt in ein großzügiges Foyer. Insgesamt gibt es sechs Gruppenräume, vier für die Kindergarten- und zwei für die Krippenkinder. Im zentralen Gebäudeteil befinden sich die Gemeinschaftsräume wie das Foyer und die Turnhalle. Auf der Ostseite schließt im rechten Winkel und in nördlicher Richtung ein Gebäuderiegel an. Hier sind die Räume der Kinderkrippe und die Küche untergebracht.
Im kleineren Gebäudeteil auf der Westseite befinden sich die sanitären Anlagen, der Treppenaufgang ins Obergeschoss, ein Aufzug sowie die Personalräume. Die vier Gruppenräume des Kindergartens sind im Obergeschoss angeordnet. Zu jeder Kindergartengruppe gehören ein Gruppenraum, ein Ruheraum und eine Garderobe. An der Nordseite lädt ein großzügiger Flur zum gemeinsamen Spielen ein. Sogenannte Matschschleusen sollen die Innenräume vor Verschmutzung schützen.
Fassade aus unbehandeltem Weißtannenholz
Der Baukörper ist als konstruktiver Massivholzbau mit hohem Vorfertigungsgrad geplant. Somit konnte das Gebäude in kurzer Zeit errichtet werden. Horizontal und vertikal angeordnete Leisten bzw. Holzverschalungen aus unbehandeltem Weißtannenholz gliedern die Fassaden, die als hinterlüftete Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt ist.
Für Wände und Decken kamen vorgefertigte, massive und unbehandelte Brettschichtholzelemente mit geschliffenen Oberflächen zum Einsatz. Holzfaserdämmungen ergänzen die ökologische Ausrichtung des Neubaus. Die Rahmen der großformatigen Fenster bestehen aus Weißtannenholz. Das Dach ist, in Anlehnung an die Dächer der nahegelegenen Altstadt, als Walmdach ausgeführt; als Dacheindeckung dienen Jute und Grobkeramik. Im Dachgeschoss sind die technische Anlagen und Leitungen untergebracht.
Holz im Innenraum sorgt für gutes Raumklima
Sichtbar belassene Massivholzwände, Eichenparkett und Holzlamellenakustikdecken prägen den Innenraum und schaffen ein gutes Raumklima. Die Einbaumöbel sind aus Weißtannenholz gefertigt. Die Gruppenräume sind farblich bewusst reduziert gestaltet. Bauseitig angebrachte Mal- und Pinnwände ermöglichen eine individuelle Gestaltung.
Großformatige, zurückversetzte Verglasungen sorgen für
lichtdurchflutete Räume und schaffen einen Bezug zu den Spiel- und
Gartenflächen im Außenbereich. Farbige Markisen schützen die Räume
auf der Südseite im Sommer vor Überhitzung. Überdachte Terrassen im
Erd- und Obergeschoss schaffen geschützte
Außenspielbereiche.
Bautafel
Architektur: Bär Stadelmann Stöcker Architekten und Stadtplaner, Neumarkt, Nürnberg
Projektbeteiligte: Lerzer Ing+Plan Ingenieur- und Planungsgesellschaft, Nürnberg (Tragwerksplanung)
Bauherr/in: Stadt Beilngries
Fertigstellung: 2019
Standort: Hans-Weckler-Anlage 1, 92339 Beilngries
Bildnachweis: © Felix Meyer, Bayreuth
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