Wohnhaus in Dobel
Vollverglaster Schwarzwaldblick
Weit ist es nicht hergeholt, dass das Einfamilienhaus in dem Dorf Dobel im Portfolio des Büros Partner und Partner als Schwarzwaldpanorama angeführt wird. Auf rund 700 Meter Höhe und am Rand der Ortschaft gelegen, öffnet sich die Sicht von dem Neubau auf das badische Mittelgebirge zwischen Pforzheim und Baden-Baden. Als gelte es, von diesem Fernblick durch die Fensterwand in keiner Weise abzulenken, übte sich das Planungskollektiv beim Entwurf in formaler Zurückhaltung. So ist es, neben der bestechenden Aussicht, vor allem das raffinierte Zusammenspiel der verschiedenen Materialien, aus dem das Haus seinen Reiz bezieht.
Gallerie
Zueinander versetzt und ineinander verschränkt, sind die flache Garage und der sattelbedachte Wohntrakt in gebranntes Holz gekleidet. Jenseits der schwarzen und weitgehend geschlossenen Fassade nimmt sich in den Innenräumen jedoch allein der Bodenbelag aus Sichtestrich dunkel aus. Die unverkleideten und die verputzten Wände wirken hingegen licht und freundlich: Wo die Anmutung des Hanggeschosses, das außer einem Studio auch Schlaf- und Badezimmer bietet, durch Ortbeton bestimmt wird, sind es die massiven Wände und Decken aus Fichtenholz, die den Charakter der Eingangsebene wie auch der darüberliegenden Galerie prägen. Demgegenüber wurden die Innenseiten der Außenwände in diesem Bereich mit Lehmbauplatten sowie einem Lehmputz versehen. Die handwerkliche Sorgfalt bei der Oberflächengestaltung ist indessen selbst den Bädern anzusehen, in denen der Kalkputz Tadelakt zum Einsatz kommt.
Lichter Wohnraum
Wer vom Eingang aus, an Küche und Hauswirtschaftraum wie an Gästebad und Treppenhaus vorbei, über den schnurgeraden Korridor das Wohnzimmer mit seinem Kaminofen erreicht, findet sich im Zentrum des Hauses wieder: Der Raum zeigt sich allein durch seine doppelte Höhe nobilitiert. Kommt das lichte Maß überdies der hellen und freundlichen Erscheinung zugute, trägt schließlich auch die südöstliche Fensterwand zum besonderen Raumeindruck bei. Während sie einerseits viel Tageslicht ins Hausinnere fallen lässt, offeriert sie zugleich den Blick über das steile Hanggrundstück hinweg in den dichten Schwarzwald.
Fenster: Fest und verschieblich im Vollholzrahmen
Die festverglasten, bodentiefen Elemente im Holz-Aluminium-Rahmen bestimmen dabei nicht allein die südöstliche Fassade, sondern ziehen sich, in einem fortlaufenden Band, auch über die Südwestseite, fast bis zur offenen Küche. Dabei halten die Rahmen eine dreifache Wärmeschutzverglasung, die einen Ug-Wert von 0,6W/m²K aufweist – wobei nicht zuletzt der thermisch verbesserte Randverbund der energetischen Bilanz zugute kommen dürfte. Die Fenster in der östlichen Gebäudeecke sind zudem öffenbar: Hier ist eine Loggia in den Wohnraum eingeschnitten, die es, zumal bei wohligen Temperaturen, gestattet, das namengebende Schwarzwaldpanorama auch an der frischen Luft zu genießen. -ar
Bautafel
Architektur: Partner und Partner Architekten, Berlin/ Baiersbronn
Projektbeteiligte: Ingenieurbüro für Bauwesen Müller und Günter, Freudenstadt (Statik); Dennig Bau, Remchingen (Rohbau); Holzbau Schaible, Wildberg (Zimmerei); Neudeck und Böhm, Hallbergmoos (Schreinerei); Waidner Sanitär, Bad Herrenalb (Gebäudetechnik); Faisst Fenster, Baiersbronn (Fensterbau)
Bauherr/in: privat
Fertigstellung: 2019
Bildnachweis: Ulrike Klumpp, Tonbach/Baiersbronn; Jan Rottler, Berlin
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