Ausstellungshaus in Salzkammergut
Umweltfreundliche Architektur mit Weitblick
Beeindruckende Berggipfel, eine malerische Landschaft und klare Seen – das Salzkammergut in Oberösterreich ist bekannt für seine Natur und zieht seit jeher Erholungssuchende und Alpinbegeisterte an. In diese eindrucksvolle Kulisse fügt sich das als Ausstellungshaus konzipierte Solarlux-Haus wie selbstverständlich ein. Entworfen von Architekt Dr. Peter Kuczia, zeigt das nahezu vollständig in Holzbauweise errichtete Gebäude, wie sich umweltfreundliche Architektur in einen sensiblen Naturraum einbetten lässt – ohne Kompromisse beim Komfort einzugehen.
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Einbettung in die Landschaft
Auf über 200 Quadratmeter Nutzfläche und vier versetzten Ebenen bietet das Split-Level-Haus exemplarisch Wohnraum für eine circa fünfköpfige Familie. Seine Einbettung in die Landschaft verdankt der Neubau nicht nur der raffinierten topografischen Anpassung: Die vertikale Lärchenholzverkleidung in changierenden Braun- und Blautönen greift die Farbnuancen der Berge und des Himmels auf und verleiht der Gebäudehülle eine sich mit den Jahreszeiten wandelnde Erscheinung. Vor- und Rücksprünge in der Kubatur nehmen dem Baukörper seine Massivität. Die Brettsperrholzkonstruktion des Tragwerks aus Cross Laminated Timber (CLT) weist bei geringen Bauteilstärken gute bauphysikalische Eigenschaften auf.
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Weite Blicke und nahtlose Übergänge
Der Haupteingang liegt an der Gebäude-Ostseite. Es ist als
elektrisch betriebenes cero-Schiebefenster von
Solarlux ausgeführt, das beim Öffnen geräuschlos in eine
Wandtasche gleitet. Der Zutritt wird über einen
Fingerabdruck-Scanner auf der Innen- und Außenseite gesteuert.
Hinter dem Eingangsbereich auf Ebene 0 liegen das Gäste-WC sowie
ein Fitness- und Wellnessbereich im nördlichen Gebäudeteil.
Zentrales Element des Hauses ist die großzügig gestaltete Treppe,
die sowohl die versetzten Ebenen erschließt, als auch zum Sitzen
und Verweilen einlädt. Auf Ebene -1 öffnen sich drei Schlafzimmer
mit großen cero-Schiebefenstern ebenerdig Richtung See. Ihre
Bedienung erfolgt über systemintegrierte, elektrische Antriebe.
Quasi auf Knopfdruck entstehen nahtlose Übergänge in die
Natur.
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Loggia als Klimapuffer
Der Wohn-, Ess- und Kochbereich liegt auf Ebene 1. Auch hier bieten drei raumhohe Schiebefenster über die gesamte Gebäudebreite freie Sicht auf den See. Ihnen ist eine fast drei Meter tiefe Loggia mit vollständig zu öffnenden Schiebe-Dreh-Elementen aus Glas samt transparenter Ganzglasbrüstung vorgelagert. Schmale, nur drei Millimeter breite Fugen zwischen den Glaselementen sorgen im geschlossenen Zustand für den notwendigen Luftwechsel. An heißen Sommertagen lässt sich das Schiebe-Dreh-System Proline T von Solarlux einfach auffalten und als schmales Glaspaket seitlich parken. Durch das Öffnen und Schließen einer oder beider Glasebenen wird je nach Bedarf warme oder kalte Luft in das Haus hinein- oder hinausgelassen. Außenliegende Verschattungselemente aus vertikalen Holzlamellen dienen als Sicht- und Sonnenschutz und verstärken in geschlossenem Zustand den monolithischen Charakter des Baukörpers.
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Gebäudehülle mit vertikalem Lichtband
In der obersten und letzten Ebene befinden sich ein Multifunktionsraum und ein weiteres Schlafzimmer mit Bad. Auch hier bieten große Schiebefenster weite Ausblicke in die Berglandschaft. Ein umlaufendes, 45 cm breites, vertikales Lichtband in der Gebäudehülle erzeugt außergewöhnliche Lichteffekte im Haus. Für eine warme Wohnatmosphäre sorgt die Holzschalung aus weiß geölter Esche auf Wänden, Decken und Böden.
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Nachhaltige Standortnutzung
Zum Nachhaltigkeitskonzept des Holzhauses gehören die Nutzung
natürlicher Standortressourcen und ein Lowtech-Ansatz. Die Lüftung
basiert auf dem Kamineffekt: Kühle Luft vom See wird über einen
Erdkanal ins Haus geleitet, dort über Deckenventilatoren in den
Räumen verteilt und schließlich über einen Solarkamin mit
automatisch gesteuerten Lüftungsklappen wieder abgeführt. Eine
intelligente Steuerung optimiert das Zusammenspiel zwischen
Lüftungsklappen, Schiebefenstern, Ventilatoren und
Verschattungselementen.
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Auch für die Energiegewinnung macht sich das Haus seinen Standort zunutze: Eine Wärmepumpe mit Erdsonden speist die Wand- und Fußbodenheizung. Die fast vollständig geschlossene Nordseite des Gebäudes sorgt dafür, dass die Wärme im Haus bleibt. Zur solaren Stromerzeugung sind in die nach Süden ausgerichtete Dachfläche Photovoltaikmodule integriert. Durch ihre braune Farbgebung bilden sie eine optische Einheit mit der Lärchenholzverschalung auf der Nordseite des Daches.
Bautafel
Architektur: Peter Kuczia, Osnabrück
Projektbeteiligte: Peter Kuczia in Kooperation mit Thomas Auer (Lüftungskonzept); Solarlux, Melle (Hersteller Schiebefenster cero III, Schiebe-Dreh-System Proline T auf SL Plus Glanzglas-Brüstung, Highline-Festverglasung)
Betreiber*in: Solarlux Austria GmbH
Fertigstellung: 2024
Standort: Salzkammergut, Österreich
Bilnachweis: Peter Kuczia, Wolfgang Zlodej (Fotos); Peter Kuczia, Osnabrück (Pläne)
Fachwissen zum Thema
Surftipps
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