Blutbuchen sind eine rotpurpurn gefärbte Variante der Rotbuche.
Sie können bis zu 30 Meter hoch werden und gedeihen in sonnigen bis
halbschattigen Lagen der gemäßigten Klimazone. Aufgrund ihrer
markanten, namensgebenden Blattfärbung, der eindrucksvollen
Wuchsform und einer Lebensdauer von bis zu 200 Jahren sind sie als
Zierbäume in Parks und Gärten besonders geschätzt. Angesichts
dieser Eigenschaften mag es kaum überraschen, dass einer Familie
beim Bau ihres Einfamilienhauses in Köln sehr daran gelegen war,
die hochgewachsene Blutbuche auf dem gewählten Baugrundstück zu
erhalten und den Gebäudeentwurf an ihr auszurichten.
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Von ihrer Funktion als natürlicher Schattenspender an heißen
Sommertagen über die positiven Auswirkungen auf die Biodiversität
bis hin zu ihrem ästhetischen Erscheinungsbild – die Entscheidung,
die Blutbuche zu erhalten, fiel leicht – überwogen doch die
Vorteile. Den auf das rötliche Blätterkleid des Baumes abgestimmten
Klinkerbau realisierte das ortsansässige Planungsbüro Bruncken
Frett Architekten BDA.
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Unter dichtem Blätterdach
Auf dem länglichen Grundstück grenzt der zweigeschossige Neubau
direkt an das Nachbarhaus; der Eingang befindet sich an der
fensterlosen Südseite. Die Traufe des mit Stehfalzmodulen aus
eloxiertem Aluminium gedeckten Satteldachs verläuft an der
Ostfassade leicht ansteigend, wodurch diese Seite des Gebäudes eine
Trapezform annimmt. Diese subtile Modifikation verleiht der von
Süden betrachtet symmetrisch wirkenden Gebäudekubatur eine
raffinierte Deformation, die sich auch im Innenraum bemerkbar
macht. Eine schmale Terrasse, die durch eine lockere Bepflanzung
von der Straße abgegrenzt ist, lädt auf der Ostseite zum Verweilen
ein. Auf der zum Garten ausgerichteten Westseite bietet ein
weiterer, vom Boden leicht abgesetzter Freisitz die Möglichkeit,
erholsame Stunden unter dem dichten Blätterdach der Blutbuche zu
verbringen.
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Licht und luftig gestaltete Innenräume
Hinter dem mittig platzierten hölzernen Eingang führt ein
schmaler Flur in das Wohnhaus. Von diesem Flur zweigen rechts und
links in gleichmäßigem Abstand und spiegelbildlicher Anordnung der
Hauswirtschaftsraum und das Gästezimmer, das Treppenhaus und das
Gäste-WC sowie der offene Küchen- und Wohnbereich ab. Während WC,
Treppenhaus und Flur durch geschlossene Wände vor Einblicken
geschützt sind, öffnen sich der Wohnraum und die Küche mit
raumhohen Schiebefenstern vollständig zur Ost- und Westseite.
Besonders der Koch- und Essbereich ist licht und luftig: Die
doppelte Geschosshöhe lässt viel Tageslicht in den hohen Raum und
macht ihn zum Mittelpunkt des familiären Zusammenkommens.
Im Obergeschoss finden zwei Kinderzimmer, ein Badezimmer sowie
das Elternschlafzimmer mit einem Bad en suite Platz. Der Clou: Aus
dem Elternbad bietet sich ein direkter Blick in den Koch- und
Essbereich im unteren Geschoss. Die erforderliche Raumhöhe im
Obergeschoss wurde durch den leichten Anstieg des Daches
erreicht.
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Die Planenden konzipierten das Wohnhaus als Klimahaus, das sich
seine Umgebung zunutze macht: Die großzügig verglasten
Ost- und Westfassaden lassen zwar reichlich Licht, aber nur wenig
Wärme ins Innere.Dies wird durch das
eloxierte Aluminiumdach begünstigt, das die Wärmeeinstrahlung
reflektiert.Im Sommer spendet darüber
hinaus die Blutbuche Schatten für Haus und Garten. Zudem kühlt sie
die Umgebung durch Transpiration herunter – mit einer Leistung, die
etwa zehn Klimaanlagen entspricht.
Schiebefenster, Wandtaschen und Einbruchschutz
Für einen nahtlosen Übergang zwischen Innen- und Außenraum
lassen sich die großen Schiebefenster im Wohnbereich und in der
Küche sowie ein weiteres im Elternschlafzimmer im Obergeschoss
vollständig in die dafür vorgesehenen Wandtaschen einfahren. Die
Wahl fiel auf das Schiebefenster-System cero III von
Solarlux mit Dreifachverglasung und filigranem Flügelrahmen. Mit 34 mm ist der Rahmen nicht nur
äußerst schmal, er ermöglicht auch Glasanteile von bis zu 98
Prozent. Dadurch ist auch im geschlossenen Zustand der ungehinderte
Ausblick nach draußen möglich.
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Alle verbauten Schiebefensterflügel sind 2,12 m breit und 3,00 m
hoch, was in jedem Raum eine Gesamtöffnung von fast 13
Quadratmetern ergibt, wenn beide Elemente auf den zweispurigen,
flächenbündig eingelassenen Bodenschienen in die Wandtaschen
eingefahren sind. Trotz des hohen Gewichts der Flügel lassen sich
die Bauelemente mühelos zur Seite schieben. Grund dafür sind in die
Edelstahl-Lauftechnik integrierte Laufrollen, die für eine
gleichmäßige Lastverteilung sorgen.
Eine zusätzliche Ausstattung nach WiderstandsklasseRC2 (Resistance Class)
inklusive Verschlussüberwachung und zusätzlichen
Verriegelungspunkten in den Fensterflügeln sorgt darüber hinaus für
einen erhöhten Einbruchschutz.
Fenstertüren sind Kombinationsformen von Fenstern und Türen mit unterschiedlicher Öffnungsart. Meistens lassen sich beide Fenster-...
Fensterarten
Schiebefenster
Sei es horizontal, vertikal oder in Dachschrägen: Während der Bewegung bleibt der Flügel parallel zur Wandebene; im geöffneten Zustand ragt er nicht in den Raum hinein.
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