Schüttdämmung aus Hanf
Bitumenbeschichtete Schäben für die Bodendämmung
Hanf lässt sich auf vielfältige Weise zu Dämmprodukten verarbeiten. Neben kalk- oder lehmgebunden Platten und Blöcken können die Schäben der Pflanzenstängel auch ungepresst als Schüttdämmungen genutzt werden. Solche stellt die Firma Meha her.
Gallerie
Die Schüttdämmungen wirken sowohl wärme- als auch schalldämmend.
Der Hersteller bietet drei Varianten an: Das Basisprodukt
Mehabit weist eine Wärmeleitfähigkeit von 0,060 W/(mK) auf.
Mehapor mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,080 W/(mK) ist
für große Aufbauhöhen gedacht. Mehasport (Wärmeleitfähigkeit
von 0,064 W/(mK) wurde für Sport- und Spielflächen
entwickelt.
Die speziell für den Fußbodenbau gedachten Trockenschüttungen erfüllen alle Anforderungen nach DIN 18560-2 Estriche im Bauwesen - Teil 2: Estriche und Heizestriche auf Dämmschichten (schwimmende Estriche). Entsprechend können sie etwa zum Höhenausgleich auf Beton- oder Holzbalkendecken mit hoher Druckbelastbarkeit eingesetzt werden oder als Unterkonstruktion unter Trocken-, Nass- und Gussasphalt-Estrichen. Auch die stabile Auffüllung und Überdeckung von Zwischenräumen und Rohrleitungsbündeln ist möglich. Je nach Aufbaustärke kann die Trockenschüttung sofort weiter belegt werden, sodass wertvolle Zeit im Bauablauf gespart wird.
Die Trockenschüttungen sind über viele Jahrzehnte wiederverwendbar. Sollte ein Raum anderweitig genutzt werden, können die abgebundenen Trockenschüttungen einfach per Hand Stück für Stück aufgenommen, zerrieben und an anderer Stelle wieder aufgebracht werden.
Herstellung
Der zur Dämmung interessante Nutzhanf wird
pestizidfrei in Deutschland und Frankreich angebaut. Die
holzartigen Stiele der Pflanze werden zu etwa zehn Millimeter
langen Schäben zerkleinert, die sich durch ihre raue Oberfläche
fest ineinander verhaken. Die dunkle Farbe erhalten die Schäben,
wenn im nächsten Schritt reines Bitumen aufgesprüht wird. Das
klebrige Erdölderivat hilft, die Schüttdämmung staubfrei zu machen
und die Stabilität zu erhöhen. Durch den Druck des weiteren
Bodenaufbaus entsteht so eine zusammenhängende, belastbare Schicht,
die Unebenheiten ausgleicht und auf der Rohdecke verlaufende
Leitungen bedeckt.
Einbau
Zunächst muss der Untergrund gereinigt werden
und trocknen, bis er keine feuchten Flecken mehr aufweist. Bei
Bedarf sollte ein Rieselschutz ausgelegt werden. Er verhindert das
Wegrieseln des Schüttmaterials durch Löcher, Risse und Spalten.
Anschließend werden Abstandsblöcke und Niveauschienen ausgerichtet,
die die gewünschte Schütthöhe markieren. Sie sollte mindestens 10
Millimeter betragen. Auch Höhen von über 200 Millimetern sind ohne
Zwischenlage möglich. Die entsprechend benötigte Hanfschäbenmenge
ermittelt der Verbrauchsrechner auf der Webseite des
Herstellers.
Dann werden die Hanfschäben direkt aus den Säcken auf den Boden geschüttet. Mit einem Rechen lassen sie sich mühelos gleichmäßig verteilen. Eine Abziehlatte hilft, die Schicht durch seitliches hin-und-herschieben planeben zu machen. Nun können die Niveauschienen und die darunterliegenden Blöcke entfernt werden. Die Schüttung wird anschließend mit einem durchlöcherten Holzstampfer vorverdichtet und geglättet. Die Schüttung sollte entweder mit Rippenpappe oder Holzfaserdämmplatte abgedeckt werden. Danach kann mit der schwimmenden Verlegung der Bodenplatten begonnen werden.
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