Wiesengras
Zur Herstellung von Dämmmaterial aus Gras findet meist das Deutsche Weidegras Verwendung, eine weitverbreitete und unempfindliche Grassorte. Nach dem Mähen muss das Wiesengras als Erstes haltbar gemacht werden. Hierfür wenden die Hersteller eine sogenannte Silage an, eine Konservierungsmethode für nachwachsende Rohstoffe durch Milchsäuregärung. Anschließend kann das Gras ausgewaschen und aus der gewonnenen Zellulose der Einblasdämmstoff hergestellt werden. Um die Brandschutzanforderungen zu erfüllen, erhalten die Zellulosefasern vor der Trocknung eine Beimischung aus Borsalz. Der gewonnene Einblas- und Stopfdämmstoff besteht aus 85% Zellulose, 5% Borsalz und 10% Wasser.
Gallerie
Anwendung
Wichtig ist der Schutz der zu dämmenden
Konstruktion gegen eindringende Feuchtigkeit, durch die das
Material den Großteil seiner Dämmfähigkeit verlieren könnte. Der
gesamte Hohlraum - beispielsweise eine Trockenbauwand - muss
gleichmäßig und vollständig befüllt werden. Bei der Einblasung in
kleinräumige Hohlkammern sind Bohrlöcher mit einem Durchmesser von
25 - 35 mm ausreichend. Im Regelfall erfolgt die Einblasung mittels
einer belüfteten Drehdüse, die die Förderluft ableitet, damit kein
zu hoher Druck in der Konstruktion entstehen kann. Auch als
Schüttware kann die Wiesengraszellulose eingesetzt werden, z.B. bei
offenen Fußbodenkonstruktionen.
Technische Daten*
Wärmeleitfähigkeit λ: 0,040 W/(mK)
Rohdichte ρ: 35 - 50 kg/m³ (freiliegend), 40 - 65
kg (eingeblasen)
Wasserdampfdiffusionswiderstand μ: 1 - 2
Baustoffklasse nach DIN 4102: B2
*Anmerkung: Alle Angaben ohne Gewähr. Die Werte können sich
aufgrund von Produktweiterentwicklungen ändern, sind aber
aufgeführt, um als Anhaltspunkte zu dienen.
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