Wohnhaus in Gersdorf
Gute Energiebilanz und Mauerwerk aus Porenbeton
Am Rand des fränkischen Dörfchens Gersdorf entstand nach Plänen des Architekturbüros Berschneider und Berschneider ein Wohnhaus. Obwohl es relativ klein und kompakt ist, vermittelt es doch eine Großzügigkeit, die sich auf das Entwurfskonzept der absoluten Reduktion gründet. Zweifellos entwickelt sich das Haus von innen nach außen: Leben und Vorlieben der Bewohner - ein sportbegeistertes Paar - bedingen Art und Lage der Räume, um die sich die bergende Hülle legt. Im Obergeschoss befinden sich nicht nur Schlaf- und Ankleideraum, sondern auch ein großes Sportzimmer sowie ein Bad mit integriertem Saunabereich. Das Erdgeschoss wird maßgeblich bestimmt durch die offenen Bereiche Kochen, Essen und Wohnen, die ohne störende Abschottungen ineinander übergehen. Die Treppe aus unbehandeltem Stahl ist kein bloßer Verkehrsweg, sondern eine skulpturale Erweiterung des Essraums.
Gallerie
Das fehlende Kellergeschoss wird durch zahlreiche Einbauschränke ausgeglichen, die zum Teil nicht mehr als solche in Erscheinung treten. Hier wurde nicht einfach möbliert, vielmehr scheinen Sideboards, Sitzflächen und Schränke mit dem Haus zu verschmelzen. So gleitet der Blick über fugenlose Spachtelböden, um dann auf Einbauten aus Eichenholz, anthrazitfarbenen Flächen und Eichenholzfenstern in eingeputzten Glasflächen zu treffen, welche gleichsam zu Bilderrahmen für die Umgebung werden.
Während sich das Gebäude nach Norden hin geschlossen zeigt,
öffnen sich die Wohnbereiche mit großen Glasflächen nach Süden. Das
Nebengebäude, in dem die Garage untergebracht ist, dient als
klimatischer Puffer. Eine wirtschaftliche Planung sowie ein
Energiekonzept gehörten zu den obersten Maximen der Bauherren.
Konsequent sind Haustechnik, Licht, Wärme, Wasser, Lüftung und
Sonneneinstrahlung elektronisch zu steuern - je nach Bedarf
automatisch oder nach individuellen Programmen. Bei all diesen
Maßnahmen überrascht es nicht, dass das Wohnhaus die Anforderungen
der zur Fertigstellung geltenden EnEV 2007 um 40 %
unterschreitet.
Mauerwerk
Einen maßgeblichen Anteil an der guten Energiebilanz hat auch die
Bauweise. Die 42,5 cm starken Außenwände wurden als massives
Mauerwerk aus Porenbeton errichtet, das Dach ist mit
Mineraldämmplatten ausgerüstet.
Die überzeugende Energiebilanz in Verbindung mit einer gelungenen
Architektursprache fand bereits Beachtung: Das Wohnhaus wurde nicht
nur beim Ytong-Silka-Architektenpreis Klima Architektur 2010
ausgezeichnet, sondern auch in der Reihe Traumhäuser des
Bayerischen Fernsehens dokumentiert.
Bautafel
Architekten: Berschneider + Berschneider Architekten BDA + Innenarchitekten, Pilsach
Projektbeteiligte: Xella Deutschland, Duisburg (Ytong Planblock W und Multipor Mineraldämmplatten)
Bauherren: Privat
Fertigstellung: 2008
Standort: Gersdorf, Nähe der Stadt Lauf a.d. Pegnitz
Bildnachweis: Berschneider + Berschneider, Pilsach, Fotograf: Erich Spahn, Amberg
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