Holz-Beton-Verbunddecke (HBV-Decke) – Holz-Beton-Verbundsysteme
Eigenschaften und Ausführung
Anwendung
Gallerie
Eine Holz-Beton-Verbunddecke ist ein hybrides Bauteil und besteht aus Holzelementen, die mit einer darüber liegenden Stahlbetonplatte einen schubfesten Verbund herstellen. Im Hinblick auf die guten statischen und bauphysikalischen Eigenschaften bildet eine Holz-Beton-Verbunddecke eine interessante und ökonomisch sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Deckensystemen aus Holz oder Stahlbeton. Der Vorteil liegt primär in der optimalen Ausnutzung der Materialeigenschaften beider Werkstoffe.
Die Einsatzgebiete für Holz-Beton-Verbunddecken finden sich sowohl beim Bauen im Bestand als auch im Neubau. Dabei können die unterschiedlichen Deckensysteme in Form von Fertigteilen vorgefertigt oder vor Ort montiert werden.
Abb. 1: Darstellung Holz-Beton-Verbunddecke
(Holzbalkendecke mit Aufbeton)
Aufbau und
Funktion
Die Ausbildung einer Holz-Beton-Verbunddecke ergibt
sich aus unterschiedlichen Varianten linearer oder flächiger
Systeme, die in folgender Tabelle aufgeführt sind:
Die anzunehmende Druckkraft sowie die Anforderungen an den
Schallschutz definieren die Dicke des Aufbetons. Die Bewehrung ist
konstruktiv und verhindert die Rissbildung.
Abb. 2: Beispiel HBV-Decke
Fertigung und Montage
Die Herstellung einer Holz-Beton-Verbunddecke findet vor Ort oder im Werk statt. Bei der werkseitigen Fertigung werden Elementfugen nachträglich vergossen. Diese Art der Vorfertigung reduziert die Trocknungszeiten auf der Baustelle und garantiert die Produktion unter optimalen Bedingungen.
Die Schubübertragung zwischen Holz und Beton wird durch eine direkte kraftschlüssige Verbindung oder mit metallischen Verbindungsmitteln hergestellt.
Statische Wirkungsweise
Abb. 3: Wirkungsweise von Holz-Beton-Verbunddecken
Der Wirkungsgrad des Verbundes zwischen dem auf Biegezug
beanspruchten Holzbauteil und der auf Druck beanspruchten Beton-
oder Stahlbetonplatte entscheidet über die Biegesteifigkeit des
Gesamtquerschnitts. Der richtige Verbund kann die Steifigkeit sowie
Tragfähigkeit um das zwei- bis vierfache steigern und bildet somit
die Basis für leistungsfähige Decken bei mittleren bis großen
Spannweiten in Form eines Einfeld- oder Durchlaufträgers.
Tabelle: Horizontale Bauelemente (Decken, Dächer)
Der Tragsicherheits- und Gebrauchstauglichkeitsnachweis einer
Holz-Beton-Verbunddecke erfolgt über den Bemessungsansatz nach
DIN EN 1995-1-1: Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von
Holzbauten – Teil 1-1: Allgemeines – Allgemeine Regeln und Regeln
für den Hochbau, Anhang B.
Kennzeichnungen
Die Bauteilkomponenten aus Holz und Beton sowie die
Verbundlösungen werden über eine allgemeine bauaufsichtliche
Zulassung oder Europäische Technische Bewertungen (ETAs)
geregelt.
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