Angesichts eines großen Bedarfs an (bezahlbarem) Wohnraum, knapp
gewordenen Freiflächen in der Stadt und dem Ziel, eine zusätzliche
Versiegelung von Freiflächen möglichst gering zu halten, spielen
Umnutzung und Aufstockung von Bestandsbauten eine zunehmend
wichtige Rolle. Neben den genannten Aspekten gibt es
wirtschaftliche Gründe, die für eine bessere Ausnutzung der
vorhandenen Wohn-, Büro- und Gewerbebauten oder aber brachliegender
Industriegebäude sprechen. Beispiele dafür gibt es bereits
zahlreiche, und der Prozess ist lange nicht abgeschlossen – ganz im
Gegenteil bergen die fortschreitenden Möglichkeiten der Vorfertigung ein enormes, bei weitem nicht
ausgeschöpftes Potenzial.
Gallerie
Die Kita Wolke 10 nach Plänen von Querwärts Architekten auf dem Dach eines Parkhauses in Nürnberg
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
01|16
Der Holzständerbau auf dem Parkhaus ist großflächig verglast.
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
02|16
Eine Spiel- und Gartenlandschaft ergänzt das aufgesetzte Gebäude.
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
03|16
Beispiel für einen Leichtbau aus Holz, der ein historisches Gemäuer ergänzt.
Bild: Baunetz (us), Berlin
04|16
Bei der Wohnbebauung Wylerpark in Bern, Architekt Rolf Mühlethaler (2008) überlagern sich verschiedene Tragsysteme: Drei Geschosse Wohnen als Schottenbau in Holztafelbauweise auf zwei Geschossen Büronutzung als Massivbau in Stahlbeton auf zwei Untergeschossen als Lagerflächen.
Bild: Stefan Krötsch
05|16
Erweiterung des Dachraums und energetische Sanierung bei einer Wohnsiedlung aus den 1930er-Jahren in Hamburg-Wilhelmsburg im Rahmen der IBA Hamburg 2013, Architekten: kfs krause feyerabend sippel partnerschaft, architektur + innenarchitektur.
Bild: Baunetz (jb), Berlin
06|16
Wohnquartier Treehouses in Hamburg (2010): Sechs Wohnblöcke aus dem Jahr 1959, welche die Hamburger Blauraum Architekten im Zuge einer energetischen Sanierung um eineinhalb Geschosse aufstockten.
Bild: Martin Lukas Kim, Hamburg: www.martinlukaskim.de
07|16
Wohnquartier Treehouses in Hamburg (2010): Dank Aufstockung der Gebäude durch eine Konstruktion in Holztafelbauweise entstanden 47 neue Wohneinheiten.
Bild: Martin Lukas Kim, Hamburg: www.martinlukaskim.de
08|16
Die Platensiedlung in Frankfurt am Main vor der Erweiterung durch Stefan Forster Architekten (2020): ursprünglich eine aus schlichten dreigeschossigen Zeilenbauten mit Satteldach bestehende Siedlung der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
09|16
Stefan Forster Architekten planten die Erweiterung der ehemaligen Kasernenanlage samt Aufstockung in modularer Bauweise; die Wohnmodule wurden inklusiv sämtlicher Installationen und weitgehend ausgebaut angeliefert.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
10|16
Die Zeilenbauten wurden von drei auf fünf Geschosse aufgestockt und um sechsgeschossige, quer dazu angeordnete Kopfbauten ergänzt.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
11|16
Nach statischer Ertüchtigung des Fundamentes und dem Einbau eines Ringankers anstelle des Satteldaches ließen sich die Zeilen um zwei Geschosse mit Flachdach erhöhen.
Bild: LiWood, München
12|16
Platensiedlung in Frankfurt am Main, Stefan Forster Architekten (2020): Durch die Aufstockung in Modulbauweise sowie die ergänzten Kopf- und Torbauten ließen sich zusätzlich zum Bestand 681 neue Wohnungen realisieren, 50 Prozent davon im geförderten Wohnungsbau.
Bild: Lisa Farkas
13|16
Im laufenden Betrieb wurde die Berlin Metropolitan School 2020 nach Plänen von Sauerbruch Hutton erweitert. Das bestehende Schulgebäude, ein Stahlbeton-Systembau (Plattenbau) in der Spandauer Vorstadt, entstammt den 1980er-Jahren.
Bild: Züblin Timber
14|16
Bauarbeiten zur Erweiterung der Metropolitan School Berlin: Die vorgefertigten, an den Gelenkpunkten gleichsam parallel verschobenen Holzrahmen sind durch Wände aus Brettsperrholz ausgesteift.
Bild: Züblin Timber
15|16
Die Konstruktion ist leicht genug, dass auf eine Verstärkung der vorhandenen tragenden Bauteile verzichtet werden konnte.
Bild: Züblin Timber
16|16
Holz ist prädestiniert für Aufstockungen
Aufgrund des günstigen Verhältnisses von Eigengewicht zu
Tragvermögen eignet sich der Baustoff Holz wie kaum ein anderer für
die Aufstockung und Erweiterung im Bestand. Denn insbesondere die
Statik ist entscheidend, ob ein Gebäude dafür geeignet ist. Viele
Altbauten weisen grundsätzlich die notwendigen Lastreserven auf –
eine genaue Prüfung der Statik ist in jedem Fall unerlässlich.
Die Ertüchtigung der obersten Geschossdecke ist eine relativ
einfache Möglichkeit, um die notwendige Tragfähigkeit zu
gewährleisten. Ein hohes Maß an Vorfertigung der aufgesetzten
Holzkonstruktion verkürzt nicht nur die Bauzeit, es reduziert auch
die Einschränkungen bei der Nutzung eines Gebäudes während der
Arbeiten, wenn diese bei laufendem Betrieb bzw. in bewohntem
Zustand erfolgen soll.
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Die Kita Wolke 10 nach Plänen von Querwärts Architekten auf dem Dach eines Parkhauses in Nürnberg
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
01|16
Der Holzständerbau auf dem Parkhaus ist großflächig verglast.
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
02|16
Eine Spiel- und Gartenlandschaft ergänzt das aufgesetzte Gebäude.
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
03|16
Beispiel für einen Leichtbau aus Holz, der ein historisches Gemäuer ergänzt.
Bild: Baunetz (us), Berlin
04|16
Bei der Wohnbebauung Wylerpark in Bern, Architekt Rolf Mühlethaler (2008) überlagern sich verschiedene Tragsysteme: Drei Geschosse Wohnen als Schottenbau in Holztafelbauweise auf zwei Geschossen Büronutzung als Massivbau in Stahlbeton auf zwei Untergeschossen als Lagerflächen.
Bild: Stefan Krötsch
05|16
Erweiterung des Dachraums und energetische Sanierung bei einer Wohnsiedlung aus den 1930er-Jahren in Hamburg-Wilhelmsburg im Rahmen der IBA Hamburg 2013, Architekten: kfs krause feyerabend sippel partnerschaft, architektur + innenarchitektur.
Bild: Baunetz (jb), Berlin
06|16
Wohnquartier Treehouses in Hamburg (2010): Sechs Wohnblöcke aus dem Jahr 1959, welche die Hamburger Blauraum Architekten im Zuge einer energetischen Sanierung um eineinhalb Geschosse aufstockten.
Bild: Martin Lukas Kim, Hamburg: www.martinlukaskim.de
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Wohnquartier Treehouses in Hamburg (2010): Dank Aufstockung der Gebäude durch eine Konstruktion in Holztafelbauweise entstanden 47 neue Wohneinheiten.
Bild: Martin Lukas Kim, Hamburg: www.martinlukaskim.de
08|16
Die Platensiedlung in Frankfurt am Main vor der Erweiterung durch Stefan Forster Architekten (2020): ursprünglich eine aus schlichten dreigeschossigen Zeilenbauten mit Satteldach bestehende Siedlung der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
09|16
Stefan Forster Architekten planten die Erweiterung der ehemaligen Kasernenanlage samt Aufstockung in modularer Bauweise; die Wohnmodule wurden inklusiv sämtlicher Installationen und weitgehend ausgebaut angeliefert.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
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Die Zeilenbauten wurden von drei auf fünf Geschosse aufgestockt und um sechsgeschossige, quer dazu angeordnete Kopfbauten ergänzt.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
11|16
Nach statischer Ertüchtigung des Fundamentes und dem Einbau eines Ringankers anstelle des Satteldaches ließen sich die Zeilen um zwei Geschosse mit Flachdach erhöhen.
Bild: LiWood, München
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Platensiedlung in Frankfurt am Main, Stefan Forster Architekten (2020): Durch die Aufstockung in Modulbauweise sowie die ergänzten Kopf- und Torbauten ließen sich zusätzlich zum Bestand 681 neue Wohnungen realisieren, 50 Prozent davon im geförderten Wohnungsbau.
Bild: Lisa Farkas
13|16
Im laufenden Betrieb wurde die Berlin Metropolitan School 2020 nach Plänen von Sauerbruch Hutton erweitert. Das bestehende Schulgebäude, ein Stahlbeton-Systembau (Plattenbau) in der Spandauer Vorstadt, entstammt den 1980er-Jahren.
Bild: Züblin Timber
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Bauarbeiten zur Erweiterung der Metropolitan School Berlin: Die vorgefertigten, an den Gelenkpunkten gleichsam parallel verschobenen Holzrahmen sind durch Wände aus Brettsperrholz ausgesteift.
Bild: Züblin Timber
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Die Konstruktion ist leicht genug, dass auf eine Verstärkung der vorhandenen tragenden Bauteile verzichtet werden konnte.
Bild: Züblin Timber
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Kita auf dem Parkhaus
Wie wirkungsvoll eine solche Aufstockung dem städtischen Umfeld
zugutekommt, zeigt ein Beispiel in Nürnberg aus dem Jahr 2015: Auf
dem Dach eines bestehenden Parkhauses (Baujahr 1979) realisierten
Querwärts Architekten die Kita Wolke 10 (Abb. 1-3). Der
Holzständerbau wird über einen Aufzug direkt von der Straße
erschlossen – im Notfall übernimmt dieser die Funktion des
Feuerwehraufzugs. Eine großzügige Spiel- und Gartenlandschaft über
den Dächern der bayerischen Metropole ergänzt die
Kindertagesstätte, bei der Holz das prägende Baumaterial ist.
Weniger ungewöhnlich ist der Ausbau bzw. die Aufstockung von
Dachgeschossen innerhalb eines Blockrands bzw. einer Reihenbebauung
des späten 19. oder 20. Jahrhunderts (Abb. 6). Auch dafür bieten
sich Holzkonstruktionen an – Wohngebäude des ausgehenden 19.
Jahrhunderts sind vielfach mit Holzbalkendecken ausgeführt, ebenso
bestehen vorhandene Dachkonstruktionen häufig aus dem
nachwachsenden Baumaterial. Eine Erweiterung des Wohnraums auf der
obersten Ebene ist meist relativ problemlos möglich; die Belange
des Brandschutzes sind allerdings zu klären – so zum Beispiel,
ob das Gebäude nach Aufstockung in eine andere Gebäudeklasse
einzuordnen ist (s. Surftipps: Baunetz Wissen
Brandschutz).
Mit den Treehouses in Hamburg-Alsterdorf (2010, Abb. 7,
8) schufen Blauraum Architekten 47 neue Wohneinheiten: Sechs
Wohnblöcke von 1959 wurden saniert und in Holzrahmenbauweise
aufgestockt. Die bestehenden massiven Kerne wurden zur Erschließung
weitergebaut und erfüllen damit die notwendigen
Brandschutzbestimmungen.
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Die Kita Wolke 10 nach Plänen von Querwärts Architekten auf dem Dach eines Parkhauses in Nürnberg
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
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Der Holzständerbau auf dem Parkhaus ist großflächig verglast.
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
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Eine Spiel- und Gartenlandschaft ergänzt das aufgesetzte Gebäude.
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
03|16
Beispiel für einen Leichtbau aus Holz, der ein historisches Gemäuer ergänzt.
Bild: Baunetz (us), Berlin
04|16
Bei der Wohnbebauung Wylerpark in Bern, Architekt Rolf Mühlethaler (2008) überlagern sich verschiedene Tragsysteme: Drei Geschosse Wohnen als Schottenbau in Holztafelbauweise auf zwei Geschossen Büronutzung als Massivbau in Stahlbeton auf zwei Untergeschossen als Lagerflächen.
Bild: Stefan Krötsch
05|16
Erweiterung des Dachraums und energetische Sanierung bei einer Wohnsiedlung aus den 1930er-Jahren in Hamburg-Wilhelmsburg im Rahmen der IBA Hamburg 2013, Architekten: kfs krause feyerabend sippel partnerschaft, architektur + innenarchitektur.
Bild: Baunetz (jb), Berlin
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Wohnquartier Treehouses in Hamburg (2010): Sechs Wohnblöcke aus dem Jahr 1959, welche die Hamburger Blauraum Architekten im Zuge einer energetischen Sanierung um eineinhalb Geschosse aufstockten.
Bild: Martin Lukas Kim, Hamburg: www.martinlukaskim.de
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Wohnquartier Treehouses in Hamburg (2010): Dank Aufstockung der Gebäude durch eine Konstruktion in Holztafelbauweise entstanden 47 neue Wohneinheiten.
Bild: Martin Lukas Kim, Hamburg: www.martinlukaskim.de
08|16
Die Platensiedlung in Frankfurt am Main vor der Erweiterung durch Stefan Forster Architekten (2020): ursprünglich eine aus schlichten dreigeschossigen Zeilenbauten mit Satteldach bestehende Siedlung der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
09|16
Stefan Forster Architekten planten die Erweiterung der ehemaligen Kasernenanlage samt Aufstockung in modularer Bauweise; die Wohnmodule wurden inklusiv sämtlicher Installationen und weitgehend ausgebaut angeliefert.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
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Die Zeilenbauten wurden von drei auf fünf Geschosse aufgestockt und um sechsgeschossige, quer dazu angeordnete Kopfbauten ergänzt.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
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Nach statischer Ertüchtigung des Fundamentes und dem Einbau eines Ringankers anstelle des Satteldaches ließen sich die Zeilen um zwei Geschosse mit Flachdach erhöhen.
Bild: LiWood, München
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Platensiedlung in Frankfurt am Main, Stefan Forster Architekten (2020): Durch die Aufstockung in Modulbauweise sowie die ergänzten Kopf- und Torbauten ließen sich zusätzlich zum Bestand 681 neue Wohnungen realisieren, 50 Prozent davon im geförderten Wohnungsbau.
Bild: Lisa Farkas
13|16
Im laufenden Betrieb wurde die Berlin Metropolitan School 2020 nach Plänen von Sauerbruch Hutton erweitert. Das bestehende Schulgebäude, ein Stahlbeton-Systembau (Plattenbau) in der Spandauer Vorstadt, entstammt den 1980er-Jahren.
Bild: Züblin Timber
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Bauarbeiten zur Erweiterung der Metropolitan School Berlin: Die vorgefertigten, an den Gelenkpunkten gleichsam parallel verschobenen Holzrahmen sind durch Wände aus Brettsperrholz ausgesteift.
Bild: Züblin Timber
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Die Konstruktion ist leicht genug, dass auf eine Verstärkung der vorhandenen tragenden Bauteile verzichtet werden konnte.
Bild: Züblin Timber
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Konstruktionsvielfalt – abhängig vom Bestand
Je nach Eigenschaften des Bestandsgebäudes, seiner tragenden
Struktur, der Anordnung haustechnischer Installationen und der
vorhandenen Erschließung richtet sich die Art der Aufstockung. Die
Leichtbaukonstruktion kann in Form von Stützen und Balken, mit
Holzrahmen- und Holztafelbauelementen, aus Brettstapel- oder
Brettsperrholz ausgeführt werden. Statisch folgt sie entweder dem
(ggf. verstärkten) Tragwerk, sie kann aber auch mal quer zur
Hauptrichtung angeordnet sein (Abb. 5).
Ein aktuelles Beispiel für eine Erweiterung von Wohnquartieren
der Nachkriegszeit ist die Platensiedlung in Frankfurt (Abb.
9-13): Architekt Stefan Forster plante eine Aufstockung der
dreigeschossigen Zeilen einer ehemaligen Kasernenanlage, die sich
nach statischer Ertüchtigung des Fundamentes und dem Einbau eines
Ringankers anstelle des Satteldaches um zwei Geschosse mit
Flachdach erhöhen ließen. Dies erfolgte in modularer Bauweise, die
Wohnmodule wurden inklusiv sämtlicher Installationen und weitgehend
ausgebaut angeliefert. Die Wände, das Treppenhaus und die
Geschossdecken bestehen aus Kreuzlagenholz, die Fassaden sind in
Holzriegelbauweise vorgefertigt.
Gallerie
Die Kita Wolke 10 nach Plänen von Querwärts Architekten auf dem Dach eines Parkhauses in Nürnberg
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
01|16
Der Holzständerbau auf dem Parkhaus ist großflächig verglast.
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
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Eine Spiel- und Gartenlandschaft ergänzt das aufgesetzte Gebäude.
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
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Beispiel für einen Leichtbau aus Holz, der ein historisches Gemäuer ergänzt.
Bild: Baunetz (us), Berlin
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Bei der Wohnbebauung Wylerpark in Bern, Architekt Rolf Mühlethaler (2008) überlagern sich verschiedene Tragsysteme: Drei Geschosse Wohnen als Schottenbau in Holztafelbauweise auf zwei Geschossen Büronutzung als Massivbau in Stahlbeton auf zwei Untergeschossen als Lagerflächen.
Bild: Stefan Krötsch
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Erweiterung des Dachraums und energetische Sanierung bei einer Wohnsiedlung aus den 1930er-Jahren in Hamburg-Wilhelmsburg im Rahmen der IBA Hamburg 2013, Architekten: kfs krause feyerabend sippel partnerschaft, architektur + innenarchitektur.
Bild: Baunetz (jb), Berlin
06|16
Wohnquartier Treehouses in Hamburg (2010): Sechs Wohnblöcke aus dem Jahr 1959, welche die Hamburger Blauraum Architekten im Zuge einer energetischen Sanierung um eineinhalb Geschosse aufstockten.
Bild: Martin Lukas Kim, Hamburg: www.martinlukaskim.de
07|16
Wohnquartier Treehouses in Hamburg (2010): Dank Aufstockung der Gebäude durch eine Konstruktion in Holztafelbauweise entstanden 47 neue Wohneinheiten.
Bild: Martin Lukas Kim, Hamburg: www.martinlukaskim.de
08|16
Die Platensiedlung in Frankfurt am Main vor der Erweiterung durch Stefan Forster Architekten (2020): ursprünglich eine aus schlichten dreigeschossigen Zeilenbauten mit Satteldach bestehende Siedlung der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
09|16
Stefan Forster Architekten planten die Erweiterung der ehemaligen Kasernenanlage samt Aufstockung in modularer Bauweise; die Wohnmodule wurden inklusiv sämtlicher Installationen und weitgehend ausgebaut angeliefert.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
10|16
Die Zeilenbauten wurden von drei auf fünf Geschosse aufgestockt und um sechsgeschossige, quer dazu angeordnete Kopfbauten ergänzt.
Bild: Skykamera Valentin Helbig Jost
11|16
Nach statischer Ertüchtigung des Fundamentes und dem Einbau eines Ringankers anstelle des Satteldaches ließen sich die Zeilen um zwei Geschosse mit Flachdach erhöhen.
Bild: LiWood, München
12|16
Platensiedlung in Frankfurt am Main, Stefan Forster Architekten (2020): Durch die Aufstockung in Modulbauweise sowie die ergänzten Kopf- und Torbauten ließen sich zusätzlich zum Bestand 681 neue Wohnungen realisieren, 50 Prozent davon im geförderten Wohnungsbau.
Bild: Lisa Farkas
13|16
Im laufenden Betrieb wurde die Berlin Metropolitan School 2020 nach Plänen von Sauerbruch Hutton erweitert. Das bestehende Schulgebäude, ein Stahlbeton-Systembau (Plattenbau) in der Spandauer Vorstadt, entstammt den 1980er-Jahren.
Bild: Züblin Timber
14|16
Bauarbeiten zur Erweiterung der Metropolitan School Berlin: Die vorgefertigten, an den Gelenkpunkten gleichsam parallel verschobenen Holzrahmen sind durch Wände aus Brettsperrholz ausgesteift.
Bild: Züblin Timber
15|16
Die Konstruktion ist leicht genug, dass auf eine Verstärkung der vorhandenen tragenden Bauteile verzichtet werden konnte.
Bild: Züblin Timber
16|16
Ebenfalls im Jahr 2020 vollendet – und zwar im laufenden Betrieb
– wurde die Erweiterung der Berlin Metropolitan School nach
Plänen von Sauerbruch Hutton. Das bestehende Schulgebäude, ein
Stahlbeton-Systembau (Plattenbau) in der Spandauer Vorstadt,
entstammt den 1980er-Jahren. Die variierende Höhe der einen Hof
umfassenden Gebäudeteile führte zu einer ein- bis zweigeschossigen,
mit Kupferblech gedeckten, asymmetrischen Aufstockung, die zum
Pausenhof geneigt bzw. gewölbt ist (Abb. 14-16). Die
vorgefertigten, an den Gelenkpunkten gleichsam parallel
verschobenen Holzrahmen (Furnierschichtholz) sind ausgesteift durch
Wände aus Brettsperrholz. Zum Einsatz kamen außerdem
Hohlkasten-Rippenelemente. Eine Verstärkung der vorhandenen
tragenden Bauteile war nicht notwendig. Die Konstruktion ist auf
Abbrand bemessen und entspricht wie der Bestand der Klassifizierung
F60.
Literatur: Hermann Kaufmann, Stefan Krötsch,
Stefan Winter: Atlas Mehrgeschossiger Holzbau, Edition Detail,
München 2017; Mario Rinke, Martin Krammer (Hrsg.): Architektur
Fertigen - Konstruktiver Holzelementbau, Triest Verlag, Zürich
2020; Forum Holzbau Deutschland: 1. Holzbau Kongress Berlin DHK
2020 - Bauen mit Holz im urbanen Raum, Biel 2020
Fachwissen zum Thema
Aus der Jungsteinzeit bis in die Bronzezeit sind Überreste von Pfahlbauten erhalten, die eine frühe Holzbaukultur der Bodenseeregion und der Ostschweiz dokumentieren (im Bild: Unteruhldingen am Bodensee).
Bild: Baunetz (jb), Berlin
Einführung
Geschichte des Holzbaus
Nicht nur die Form der Bauteile hat sich gewandelt über die Jahrtausende, auch die Art der Fügung und Kombination mit anderen Materialien ist vielfältig.
In der Praxis sind Holzkonstruktionen heute meist Mischkonstruktionen verschiedener Bauweisen oder Hybride mit anderen Materialien wie Stahl oder Beton (im Bild: Geschosswohnungsbau in Wien, geplant von querkraft architekten und Berger + Parkkinen Architekten, Wien).
Bild: Urte Schmidt, Berlin
Einführung
Holzbaukonstruktion heute
Kombiniert werden nicht nur unterschiedliche Konstruktionsweisen, sondern auch Materialien. Die Vorfertigung spielt eine große Rolle.
Holztafeln sind komplett vorgefertigte Bauteile.
Bild: Arnim Seidel, Düsseldorf
Bauteile
Holztafel – Beplankte Systeme
Die Vorfertigung der Elemente im Werk umfasst in der Regel den Einbau von Dämmung, Fenster und Türen; je nach Bauvorhaben ist die Vorfertigung weiterer Schichten zu prüfen.
Visualisierung des Tragwerks für das Labor für Wasserwesen in Neubiberg (2011)
Bild: Behringer Beratende Ingenieure, München
Konstruktionselemente
Rahmen
Gegenüber einfachen BSH-Trägern sind Rahmentragwerke in der Lage, vertikale und horizontale Lasten aufzunehmen; sie eignen sich damit auch zur Aussteifung von Bauwerken.
Beim Impulszentrum Reininghausgründe in Graz von 2004 (Architekt Hubert Rieß) wurden die Großraumbüros eines Gründerzentrums jeweils aus zwei Raumzellen zusammengesetzt, deren Decken einseitig auf Trägern und Stützen aufliegen.
Bild: Architekturhaus Wienerstrasse, Graz
Holzbausysteme
Raumzellen
Gebaute Beispiele zeigen das Potenzial von Raumzellen: Die weitgehende Vorfertigung erhöht die Transportkosten, die Bauzeit aber ist kurz, die Ausführungsqualität hoch.
Holzkonstruktionen erlauben eine weitgehende Vorfertigung großer Bauteile, die dann auf der Baustelle in kürzester Zeit montiert werden können (im Bild: Holzhaus Lynarstr., geplant von Schäferwenningerprojekt, Berlin).
Bild: Baunetz (us), Berlin
Einführung
Urbaner Holzbau
Die Leistungsfähigkeit des nachwachsenden Baumaterials und die Möglichkeiten der Vorfertigung machen es prädestiniert für neuen Wohnraum und urbane Verdichtung.
Bauwerke zum Thema
Luftbild der Kita auf einem Parkhaus über den Dächern von Nürnberg
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
Bildung
Kita Wolke 10 in Nürnberg
Wie in so vielen Großstädten ist freier Baugrund in zentraler Lage auch in Nürnberg Mangelware. Knapp und ausbaufähig ist zudem...
Vor- und Rücksprünge betonen das Fassadenbild
Bild: James Hardie Europe, Düsseldorf
Wohnen
Wohnquartier Treehouses in Hamburg
Im Norden Hamburgs, zwischen Außenalster und Flughafen, liegt der beschauliche, fast idyllische Stadtteil Alsterdorf. Hier,...
Die Kita Wolke 10 nach Plänen von Querwärts Architekten auf dem Dach eines Parkhauses in Nürnberg
Bild: querwärts Fotodesign, Nürnberg
Aufgrund des günstigen Verhältnisses von Eigengewicht zu Tragvermögen eignet sich der Baustoff Holz wie kein anderer für die Aufstockung und Erweiterung im Bestand.
Dachgeschossausbau
Dachgeschossausbau eines Einfamilienhauses in Holzbauweise
Bild: Fotograf: René Lamb Fotodesign (www.rene-lamb.de); Schreinerei: Axel Käshammer / Werkstatt für Möbel + Innenausbau (www.schreinerei-kaeshammer.de)
Über rechtliche Vorgaben, konstruktive Varianten und Möglichkeiten
Sanierung von Fachwerkhäusern: Einführung
Fachwerkhaus in Hessen
Bild: Urte Schmidt, Berlin
Historische Fachwerkkonstruktionen haben teils Jahrhunderte überdauert – ihre Instandsetzung erfordert grundlegende Kenntnisse und große Sorgfalt.
Serielles Sanieren in Holzbauweise
Varianten der Fassadenbekleidung in der seriellen Sanierung